Greenpeace auf Deutschlandtour: Welche Wünsche haben die Lübecker für die Phase nach der Pandemie?
Bunte Farben des Regenbogens, positive Veränderungen nach Corona: Auf einem drei Meter umspannenden Regenbogenbanner sammelt Greenpeace Deutschland auf seiner Tour durch das gesamte Bundesgebiet Zukunftsvisionen für das Leben nach der Corona-Pandemie und machte auch Halt in Lübeck. Viele Interessierte nutzten in über 30 bundesdeutschen Städten die Möglichkeit zum Innehalten und Verschriftlichen ihrer Wunschgedanken auf Stoffstücken in Regenbogenfarben.
Wie kann die Welt aussehen, wenn wirklich Lehren aus der Zeit der Pandemie gezogen würden?
„Die Wünsche der Lübecker haben eine überzeugende Aussagekraft“, sagt Greenpeace-Aktivistin Ingrid Boitin aus Lübeck. Gemeinsam mit weiteren Lübecker Aktivisten ist sie ins Gespräch gekommen mit den Lübeckern, die ihre Wünsche formulierten und an dem bunten Regenbogen sichtbar machten.
Auch Anke Rusch beteiligte sich spontan an der Aktion und schrieb ihre Vision nieder. Sie wünscht sich eine gerechtere Welt ohne weitere Ausbeutung der Drittweltländer und mehr soziale Ausgewogenheit in Deutschland. Mit interessierten Kindern beteiligten sich alle Generationen vor dem Lübecker Rathaus mit Wünschen und Forderungen für die Zukunft. Es gab Vorschläge für eine Klima-Justiz, für ein bedingungsloses Grundeinkommen sowie für nachhaltiges Wirtschaften als Grundlage für eine soziale und faire Gesellschaft. Inhaltlich ging es auch um weniger Autoverkehr in den Städten und weniger Geschäftsreisen, um mehr Wertschätzung und Toleranz im internationalen Miteinander sowie um mehr Tierwohl. „Zusammen sind wir unschlagbar“, lautete ein Statement.
„Die Menschen haben angefangen, grundsätzlich umzudenken“, stellt Ingrid Boitin fest. Sie unterstreicht, dass nicht die Politik oder die Wirtschaft, sondern vor allem die Menschen selbst in der Zeit der Einschränkungen gemeinsam Ideen wie Nachbarschaftshilfe entwickelt und Werte wie Solidarität und Mitgefühl neu entdeckt und intensiviert haben, um gut durch die Krise zu kommen.
Damit diese neuen Werte und Visionen gemeinsam in eine solidarische, grünere Zukunft investiert werden können, wertet Greenpeace Deutschland alle Visionen nach der letzten Präsentation des Regenbogens und der Sammlung von Wünschen in Hamburg aus. Anschließend sollen die Zukunftsvisionen von Greenpeace Deutschland in die Politik gebracht werden.
Wünsche für die Zukunft formulieren: Anke Rusch (rechts) am Stand von Greenpeace Lübeck mit Claudia Wittmer und Ingrid Boitin. Foto: M. Poppe-Albrecht