Auf dem Weg zu einer Marke für die Stadt Eutin ist die erste Phase abgeschlossen. Mit der Markenkern-Analyse hat die Eutin GmbH mit Unterstützung der Lübecker Beratungsfirma „cima“ die Grundlage für den weiteren Prozess erarbeitet. Durch Befragungen und Interviews mit Akteuren aus Politik und Gesellschaft sollte herausgefunden werden, wo Eutin zurzeit steht. Das Fazit von Tourismuschef Michael Keller: „Eutin ist im Norden bekannt. Die Menschen haben eine auffallend positive Sicht auf die Stadt. Aber sie haben kein klares Bild von Eutin im Kopf.“
Infos mittels Umfrage, Interviews und Marktforschung
Die Analyse besteht aus mehreren Teilen. So haben sich 740 Bewohner aus Eutin und dem Umland an einer Befragung beteiligt. Zusätzlich schilderten verschiedene Akteure in Experteninterviews ihre Wahrnehmung der Kreisstadt – vom Bürgermeister bis zum Jugendparlament. Im Rahmen eines „Online-Panels“ – eine Art Marktforschungs-Umfrage – wurden außerdem über 1000 Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein zu ihrer Sicht auf Eutin befragt.
Mit Eutin verbindet man vor allem das Schloss
Bürger und Umlandbewohner verbanden mit Eutin ganz spontan vor allem das Schloss. Auch Kulturvielfalt, Festspiele, Rosenstadt und Seen werden mit Eutin assoziiert. Die Strahlkraft Eutins für sein Umland zeigt sich, weil viele für Freizeitaktivitäten sowie zum Einkaufen und für Arztbesuche nach Eutin kommen. Für den übrigen norddeutschen Raum ergab die Panel-Befragung ein etwas anderes Bild: Eutin ist zwar hinter Kiel und Lübeck der den Befragten bekannteste Ort in Schleswig-Holstein. Viele haben dabei jedoch kein klares Eutin-Bild vor Augen.
Befragte haben oft kein Bild von Eutin vor Augen
Über 50 Prozent der Umfrageteilnehmer fiel keine spontane Assoziation ein oder kennen Eutin lediglich als „eine Stadt in Schleswig-Holstein“. Selbst 26 Prozent der Schleswig-Holsteiner konnten dazu keine Angaben machen. Wenn etwas genannt wurde, dann am häufigsten das Schloss. „Die meisten Befragten sehen keinen Grund, nach Eutin zu kommen“, sagt „cima“-Mitarbeiterin Janne Borchers.
Eutin als Kontrastprogramm zu den Ostseebädern
Die Haltung gegenüber Eutin sei aber grundsätzlich sehr positiv. So werde Eutin als gemütlich, vertraut und als zum Leben sehr attraktiv bezeichnet. „Das ist ein sehr guter Ausgangspunkt für eine Marke. Das positive Image müssen wir nicht erst noch schaffen – jedoch ein Bild von Eutin im Kopf der Menschen“, so Janne Borchers. Profilierungsansätze sieht sie vor allem in puncto „Residenzstadt“, da das Schloss nicht nur virtueller Ankerpunkt im Stadtbild sei, sondern auch als häufigster Besuchsgrund angegeben werde. Potenzial habe Eutin als Kontrastprogramm zu den Ostseebädern – und aufgrund des sehr relevanten Kulturangebots auch als Kulturhauptstadt der Holsteinischen Schweiz.
Bereits im Herbst soll die Wort-Bild-Marke fertig sein
Die Ergebnisse der Analyse fließen jetzt in Workshops mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur ein, wo die Alleinstellungsmerkmale der Stadt noch einmal herausgearbeitet werden sollen. Dann werden die Grundlagen für einen Gestaltungswettbewerb für Agenturen festgelegt, die eine Wort-Bild-Marke kreieren sollen. „Das Corporate Design der fertigen Stadtmarke Eutin soll Ende des dritten Quartals vorliegen, damit wir die Saison 2021 entsprechend vorbereiten können“, so Keller. vg
Janne Borchers und Michael Keller präsentierten kürzlich die Markenkern-Analyseergebnisse. (Foto: Graap)