„Wir können stolz auf unsere Mitglieder sein“
„Wir können und dürfen wieder Sport machen!“ ATSV-Vorsitzender Dieter Iden zeigte sich beim Vorstandsgespräch sichtlich erleichtert, dass es sportlich gesehen wieder aufwärts geht. Sein Stellvertreter Wilhelm Fritzen erklärte: „Wir sind glimpflicher davongekommen als gedacht. Rein wirtschaftlich gesehen sind wir gut über die Runden gekommen und benötigen keine Finanzhilfen vom Landessportverband.“ Einige größere Vereine in Schleswig-Holstein wären da schon eher finanziell in die Bredouille geraten. „Wir sind gut davor, weil der Verein rein ehrenamtlich geführt wird und keine Fixkosten an Dritte leisten muss.“ Finanzvorstand Björn-Oliver Gierke hakte da gleich ein: „Wir müssen keine Gebühren für die Nutzung der Sportstätten zahlen. Das ist ein großer Standortvorteil für uns, vor allem auch weil wir eine starke Jugendabteilung haben und einen großen Teil der Jugendarbeit in der Gemeinde leisten.“ Immerhin besteht die Mitgliedschaft zur Hälfte aus Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Austritte gab es nur wenige
Rund 160 Mitglieder weniger werden es am 30. Juni sein, so Gierke. „Das liegt auf Vorjahresniveau und ist eine völlig normale Fluktuation. In den vergangenen Jahren sind wir im Durchschnitt um 60 Mitglieder gewachsen, jetzt haben wir allerdings eine kleine Delle, weil die Neueintritte momentan nahezu Null sind.“ Am 1. Januar dieses Jahres betrug die Mitgliederzahl 2780.
Gemeinschaft wieder mehr im Vordergrund
Aufgrund der finanziell gesunden Situation konnte der Verein es sich leisten, die Ausfallstunden der Trainer und Übungsleiter zu 50 Prozent zu finanzieren. Der Verein hat insgesamt 130 Pauschalverträge mit Trainern und Übungsleitern abgeschlossen „Unsere Übungsleiter sind auch im Lockdown aktiv gewesen und haben beispielsweise Trainingsvideos erstellt“, lobte Iden.
Der Verein und seine Mitglieder hält sich gerne an die Hygienevorschriften
Der Vorstand ist stolz auf seine Mitglieder, nicht nur weil es kaum Austritte gegeben hat, auch weil sich alle an die Abstands- und Hygienevorschriften halten, alle mehr zusammengerückt sind und es nur anfangs ein paar wenige Anfragen wegen Beitragsrückerstattung beziehungsweise Sonderkündigungsrecht gegeben hat. „Das haben wir kurz klargestellt, dass der Vereinszweck nicht mit einer Gegenleistung verknüpft ist. Danach gab es keine Anfragen mehr“, so Fritzen.
Zusammenrücken mussten alle, nachdem der Sport wieder starten konnte. In den Schulen werden die Turnhallen benötigt und fallen daher als Übungsort weg. „Es war eine große Bereitschaft da, anderen Abteilungen zu helfen und zusammenzurücken. Das haben die Abteilungen alle wunderbar untereinander geregelt“, erklärte Fritzen. „Die Gemeinschaft ist dank Corona wieder mehr in den Vordergrund gerückt“, hat Gierke festgestellt. „Früher waren viele Gruppen eher unter sich, jetzt gibt es mehr Miteinander.“
Dankbar ist der Vorstand auch für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und besonders mit dem SV Dissau. Vieles haben die beiden Vereine gemeinsam auf den Weg gebracht. Immerhin sind 20 Prozent der Gemeinde in einem der beiden Sportvereine aktiv.
Haben den größten Sportverein Ostholsteins sicher durch die Coronazeit gelotst: Finanzvorstand Björn-Oliver Gierke, Vorsitzender Dieter Iden und sein Stellvertreter Wilhelm Fritzen (v.l.) vom ATSV Stockelsdorf. Foto: Anja Hötzsch