Grüne: Notbetreuung für alle Kinder in Lübeck gefordert

Die Lübecker Grünen fordern einen Anspruch auf Kita-Notbetreuung der Kinder. Gelten soll der Anspruch auch, wenn die Eltern im Homeoffice tätig sind. Wenn die Bürgerschaft am Donnerstag grünes Licht gibt, könnte der Anspruch schon ab dem 1. Juni gelten.

Zusätzliches Geld für Kinderbetreuung

Ab dem 1. Juni dürfen Kinder in Schleswig-Holstein wieder in die Kitas. Bislang war nur eine Notbetreuung für Kinder von Eltern vorgesehen, die in systemrelevanten Berufen tätig sind. Ob sie genug Räume und Personal haben, um alle Kinder wieder zu betreuen, entscheiden dann aber die Kita-Träger selbst. Das Problem: Die Kinder sollen in getrennten Gruppen untergebracht werden, viele Erzieherinnen und Erzieher gehören zur Corona-Risikogruppe. Hier setzt das Konzept der Grünen an: Die Stadt soll Geld in die Hand nehmen, um diese Probleme in den städtischen Kitas zu lösen. Auf die freien Träger soll „eingewirkt“ werden, damit alle Kinder berufstätiger Eltern wieder betreut werden können. Dafür wollen die Grünen den Corona-Sonderetat der Hansestadt anzapfen. Im Mai hatte die Bürgerschaft 10 Millionen Euro freigegeben.

Doppelte Belastung für Eltern

„Eltern fühlen sich im Stich gelassen – für viele Kinder bedeutet es psychosozialen Notstand, wenn für sie die Kitas weiterhin geschlossen bleiben“, sagt Anka Grädner von den Grünen. „Seit Monaten müssen Eltern sich – oft neben der Arbeit im Homeoffice – um die Betreuung und das Homeschooling ihrer Kinder selbst kümmern oder sind deswegen gezwungen ihre Berufstätigkeit einzustellen, bzw. zu reduzieren, letzteres häufig unter dem Risiko des Arbeitsplatzverlustes.“ Frauen würden wieder vermehrt in die Hausfrauenrolle der 50er Jahre gedrängt, so Grädner.

Ob dem Antrag der Grünen zugestimmt wird, zeigt sich am Donnerstag, 28. Mai. Dann tagt die Lübecker Bürgerschaft das nächste Mal.

Foto: Pixabay

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