Lübeck: Greenpeace sammelt Zigarettenkippen

Mitglieder der Greenpeace-Ortsgruppe Lübeck haben am Wochenende Zigarettenstummel an der Untertrave gesammelt. Zusammen gekommen sei eine Menge, mit der eine große Wassermenge vergiftet werden könnte, sagt die Umweltorganisation.

Zehn Umweltschützer waren mit Mund-Nasen-Schutz, Handschuhen, Greifern und Mülleimern ausgestattet unterwegs. Mit gegenseitigem Abstand sammelten sie in nur zwei Stunden knapp 6000 Zigarettenstummel, eine Ausbeute, die die die gesamte Wassermenge vom Zentralbad, Sportbad St. Lorenz und Freibad Moisling zusammen hätte vergiften können, so Greenpeace. „Dass solche Mengen an Kippen einfach weggeschmissen werden ist unglaublich. Und ich empfinde es als zynisch, wenn Zigarettenkippen auf dem Boden direkt neben einem Mülleimer liegen“, sagt Lisa Panthel von Greenpeace.

Laut einer Studie der Harvard-Universität kann bereits eine einzige Zigarette auf 1000 Liter Wasser wegen ihres Nikotingehaltes Organismen schädigen. Nikotin ist ein Nervengift, dessen schädigende Wirkung ein Forscherteam der Universität San Diego untersucht hat. Fische beginnen zu zucken, drehen sich bäuchlings und gehen zu Boden. Zigarettenstummel enthalten noch weitere giftige Stoffe wie Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die ihre schädigende Wirkung auf verschiedenste Weise entfalten.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden jährlich rund 5,6 Billionen Zigaretten geraucht. Viele davon werden einfach auf dem Boden in der Öffentlichkeit entsorgt. Nach Angaben von Greenpeace sei auch das Mikroplastik in den Zigarettenfiltern problematisch, da es in die Meere gelangt. Raucher sollten ihre Kippen im Mülleimer entsorgen oder Taschenaschenbecher nutzen.

Foto: Greenpeace

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