Die Saison der Eutiner Festspiele fällt wegen der Corona-Pandemie aus, Kostüme werden nicht benötigt. Eigentlich gibt es für die sechs Schneiderinnen in der Opernscheune nichts zu tun. Doch auch hier hat man die Produktion umgestellt: Die Mitarbeiterinnen haben sich auf das Nähen von einfachen Gesichtsmasken spezialisiert. Die bunt gemusterten Verhüllungen für Mund und Nase werden nun bei der Eutin GmbH am Markt 19 und im Fachgeschäft „Weingeist“ am Markt 9a verkauft. Eine Maske kostet acht Euro.
Mit den Erlösen sollen arbeitslose Sänger unterstützt werden
Das Geld fließt in eine Hilfsaktion: „Wir wollen mit dem Maskenverkauf unsere Sänger unterstützen, die durch die coronabedingte Absage der Spielzeit für den Sommer arbeitslos geworden sind“, sagt Festspiel-Geschäftsführer Falk Herzog. Ihm sei bewusst, wie hart die Absage und die damit verbundene Kündigung jedes Ensemblemitglied treffe. Der Erlös werde zu 100 Prozent an die Künstler gehen und solle von den Gesellschaftern der Eutiner Festspiele zusätzlich noch privat aufgestockt werden.
500 Exemplare haben die Schneiderinnen bereits hergestellt
Kostümbildnerin Martina Feldmann hatte das Team der Schneiderei schnell für die neue Aufgabe begeistert. Einziges Problem: Es hapert am Nachschub für Textilgummiband. „Natürlich hätten wir alle lieber an den Kostümen für den ,Käfig voller Narren’ und ,Madame Butterfly’ gearbeitet, aber diesen Spaß hat uns Corona ja gründlich verdorben. Es gibt uns aber ein gutes Gefühl, jetzt wenigstens etwas Gutes für unsere Künstler tun zu können“, sagt Feldmann. 500 Exemplare haben die Schneiderinnen bereits hergestellt. Sogar Anfragen aus Kliniken sind in der Opernscheune schon eingetroffen.
Fleißige Schneiderinnen: Martina Feldmann (rechts) und Eveline Flessau bei der Maskenproduktion in der Opernscheune. (Foto: hfr)