Die Corona-Krise wirkt sich schon jetzt auf den Haushalt der Stadt Eutin aus. Das gab die Stadtverwaltung am Dienstag im Hauptausschuss bekannt. Einbrüche zeichnen sich insbesondere bei der Gewerbesteuer und dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer ab, die jeweils rund 22 Prozent der Erträge des Haushalts ausmachen.
Dickes Minus bei Gewerbesteuer und Einkommensteuer absehbar
Wie Torsten Bruhn, Fachdienstleiter Kämmerei, mitteilte, fehlen der Stadt aktuell circa 315?000 Euro an Gewerbesteuer. Ursprünglich waren für 2020 Einnahmen in Höhe von 7,7 Millionen Euro geplant. Dieser Ansatz musste nun auf 7,38 Millionen Euro angepasst werden. „Es ist schwer absehbar, wohin die Reise geht“, so Bruhn. Eine extreme Korrektur nach unter erwartet er auch bei der Einkommensteuer. Zwar sehe die Abrechnung für das erste Quartal noch gut aus, hier seien 30 Prozent des Haushausansatzes (rund 7,6 Millionen Euro im Jahr 2020) erzielt worden, jedoch werde im zweiten Quartal die coronabedingte Kurzarbeit auf die Einnahmen durchschlagen. Hier müsse man sich längerfristig auf Abstriche einstellen. Düster sieht es auch beim Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer aus: Bruhn rechnet bis zum Jahresende damit, dass gegenüber den geplanten Einnahmen in Höhe von 1,36 Millionen Euro mindestens 400?000 Euro fehlen werden.
Stadt Eutin kann die Kreisumlage zunächst stunden
Ein Minus erwartet die Stadt außerdem bei Zweitwohnungssteuer, Tourismusabgabe, Parkgebühren und Verwaltungsentgelten. Die Planansätze bei Grundsteuer B (2,7 Millionen Euro) und Spielgerätesteuer (230?000 Euro) werden hingegen wohl erreicht werden. Zur Entschärfung der angespannten Kassenkreditsituation der Stadt trägt ein Entgegenkommen des Kreises Ostholstein bei: Eutin kann die Kreisumlage in Höhe von monatlich 560?000 Euro von Mai bis Dezember zinslos stunden.
Eutiner Stadtvertretung tag in der Sievert-Halle
Die nächste öffentliche Sitzung der Eutiner Stadtvertretung findet am Mittwoch, 20. Mai, um 18 Uhr in der Hans-Heinrich-Sievert-Halle, Holsteinstraße 10, statt. Es gelten Hygiene- und Abstandsvorschriften. Auf der Tagesordnung stehen die Einführung einer Sozialstaffel für die Offene Ganztagsschule an der Gustav-Peters-Schule, der Radwegeneubau von Sielbeck nach Kirchnüchel sowie ein FWE-Antrag zum Vorkaufsrecht für die Fasaneninsel.