Der Bahnübergang an der Ratzeburger Allee soll eine Über- oder eine Unterführung bekommen. Darauf hat sich die Politik nun geeinigt.
Rettungswagen sollen nicht mehr warten müssen
Rettungswagen mit Notfallpatienten müssen auf dem Weg ins Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, künftig nicht mehr an der geschlossenen Bahnschranke in der Ratzeburger Allee warten. Im Deutschen Bundestag wurde eine politische Einigung dazu erzielt. Prof. Dr. Claudia Schmidtke, MdB, Patientenbeauftragte der Bundesregierung, hatte sich für eine Lösung des vieldiskutierten Themas engagiert.
Einigung zwischen Bahn und Bundesverkehrsministerium
In einem Brief an Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, teilte sie zusammen mit Norbert Brackmann und Gero Storjohann, ebenfalls Mitglieder des Bundestages, mit: „Durch unseren gemeinsamen Einsatz konnte eine Verständigung zwischen dem Bundesverkehrsministerium und der Deutschen Bahn erreicht werden, mit der nun der Weg frei für die Planung einer Über- oder Unterführung an der Bahnstrecke Lübeck-Schwerin im Verlauf der Ratzeburger Allee ist.“ Prof. Dr. Scholz begrüßte diese Einigung: „Wir freuen uns über die Entscheidung und danken Frau Prof. Dr. Schmidtke sehr herzlich für ihren Einsatz zugunsten unserer Patientinnen und Patienten, die im Notfall schneller den einzigen medizinischen Maximalversorger erreichen. In vielen Fällen ist Zeit der ausschlaggebende Faktor für die Rettung.“
„Seit langem ist die Zufahrt von Rettungswagen aus der Innenstadt durch den Bahnübergang beschränkt, daher wird oft der deutliche Umweg über den Hochschulstadtteil gewählt. Eine Über- oder Unterführung an der Ratzeburger Allee würde zu einer wesentlich schnelleren Erreichbarkeit des UKSH für Notfallpatienten aus dem Stadtgebiet Lübeck führen“, sagt auch Dr. Sebastian Wolfrum, Ärztlicher Leiter der Interdisziplinären Notaufnahme des UKSH, Campus Lübeck.
Bund und Land teilen sich die Kosten
Die Einigung wurde von Vertretern des Bundesverkehrsministeriums bekräftigt. Die Finanzierung des Projekts ist damit vonseiten des Bundes gesichert. Auch das Land Schleswig-Holstein hat seine Bereitschaft signalisiert, die anteiligen Kosten an der Umgestaltung zu tragen.
Das UKSH setzt sich seit Jahren dafür ein, den Bahnübergang an der Ratzeburger Allee im Zuge der Ausbaustrecke Lübeck-Schwerin durch eine Über- oder Unterführung zu ersetzen. Derzeit queren mehrmals täglich Züge die Straße, die zugleich die Hauptroute zum Universitätsklinikum ist – die geschlossenen Schranken sorgen in der Folge häufig für lange Rückstaus und Wartezeiten.
(Foto: Holger Kröger)