Hilfe für jeden in Sorge und Not

Nachbarschaftsbüros, Awo, Lutherkirche und Foodsharing Lübeck bieten weiterhin Hilfe an

Nach Lockerung der Einschränkungen im sozialen und wirtschaftlichen Bereich gibt es weiterhin Sorge und Not bei Lübeckern: Dort, wo Arbeitsplätze weggebrochen oder Kurzarbeit eingeführt sind, gibt es neben der Angst vor Ansteckung auch finanzielle Engpässe. Ramune Virsilaite-Wöhlert vom Nachbarschaftsbüro St. Lorenz Süd weiß um Fälle, in der sie Betroffenen mit Rat zur Seite steht oder an andere Stellen verweisen kann.

Mancher meldet sich nicht – aus Scham

Die Mitarbeiter der Nachbarschaftsbüros sind telefonisch erreichbar und bieten auch Nachbarschaftshilfe für Einkäufe, Hunde ausführen oder regelmäßige Telefonanrufe an. „Es gibt Betroffene, die sich aus Scham in ihrer Einsamkeit und Not nicht melden“, bedauert Ramune Virsilaite-Wöhlert. Gerade Familien seien derzeit durch Homeschooling ihrer schulpflichtigen Kinder und der Begleitung noch kleinerer Kinder stark beansprucht – und deren Einkommen oft drastisch gefallen. Zudem seien viele alte Menschen durch Einsamkeit in Depressionen abgerutscht.

Auch die Lutherkirche ist für Menschen in Not da. Neben dem Hilfspool für Nachbarschaftshilfe gibt es weiterhin eine konfessionslose Verbindung zu „Gebet und guten Gedanken an jedem Samstag um 20 Uhr“, erzählt Gesa Holländer. Am morgigen Sonntag öffnet die Lutherkirche wieder zum Gottesdienst. „Zum Glück ist unsere Kirche so groß, dass wir der Abstandsregelung gut nachkommen können“, sagt die Lübeckerin. Am Pfingstsonntag, 31. Mai, 11 Uhr, gibt es mit Trompetenmusik vom Kirchturm ein Musikangebot, das die Menschen im Quartier verbindet. Ein Onlineangebot zum Kinderkirchentag beinhaltet Spiel- und Kochideen für Kinder.

Trotz der (derzeit nur mobil durchgeführten) Angebote der Tafel werden weitere Lebensmittel für Menschen in Not benötigt. Das zeigt sich in der regelmäßigen Nutzung des Fairtailer-Schrankes des Lübecker Food­shahringvereins in der Moislinger Allee (Dräger)/ Höhe Töpferweg. Täglich holen Foodsharer Lebensmittel bei Geschäften ab und stellen sie dort in den grünen Fairteiler-Schrank. „Der Schrank wird abends aufgefüllt und ist am nächsten Tag schon geleert“, bestätigt Nicole Herrmann von Foodsharing Lübeck den großen Bedarf.

Fairteiler-Schrank hat sich etabliert

Auch in St. Lorenz Nord gibt es jetzt einen Fairteiler-Schrank: Die Awo freut sich, dass das Angebot gerade ab jetzt auf dem Brolingplatz am Quartiershäuschen zum Einsatz kommen kann. Für Einkaufshilfen, Telefonkontakt oder Kinderbetreuung stehen über das Awo-Quartiersmanagement ehrenamtliche Helfer für die Nachbarschaftshilfe bereit. „Sobald es möglich ist, rollen auch unsere Gruppenangebote und unser Markttreff jeden Samstag an der Kaffeeklappe wieder an“, verspricht Quartiersmanagerin Claudia Zimmermann.

Große Briefe für Kleine: Ramune Virsilaite Wöhlert und zwei Ehrenamtlerinnen stellen Spielideen und Material für KInder vom Willy-Brandt-Familienzentrum zusammen. Fotos: Monika Poppe-Albrecht

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