Die Frauenarbeit der Nordkirche hat eine Initiative zur Rettung von Saatgut-Sorten gestartet. Unter dem Titel „Mut wächst – Klimabewusstsein erden“ ruft auch das Evangelische Frauenwerk Ostholstein dazu auf, im eigenen Garten oder im Balkonkasten verschiedene Gemüse- und Obstsorten zu kultivieren.
Die Saatgut-Vielfalt hat bereits um etwa 90 Prozent verringert
„Wir wollen etwas für den Fortbestand und die Vielfalt des Saatguts tun, das Gott uns Menschen laut Schöpfungsbericht anvertraut hat“, sagt Astrid Faehling vom Frauenwerk in Eutin. Denn dadurch, dass in der Landwirtschaft nur noch wenige optimierte Sorten zum Einsatz kämen, deren Saatgut jedes Jahr neu gekauft werden müsse, habe sich die Saatgut-Vielfalt bereits um etwa 90 Prozent verringert. Früher sei es jedoch üblich gewesen, das Saatgut selbst zu gewinnen, so Faehling. Sie betont auch die Bedeutung von „Bienenwiesen“. Denn insbesondere Bienen tragen als Bestäuber zur natürlichen Reproduktion seltener Gemüse- und Obstsorten bei. Die genetische Vielfalt der Pflanzen gewährleistet, dass sich Nutzpflanzen an Faktoren wie Dürre oder Schädlinge anpassen können. Doch dieses Kulturgut droht nun verloren zu gehen.
Frauenwerk gibt Liste mit Bezugsquellen heraus
Die Initiative will diese Entwicklung stoppen. Unter anderem sind spirituelle Andachten in verschiedenen Gärten geplant sowie Bildungsveranstaltungen, um das Wissen, wie Saatgut vermehrt wird, weiterzugeben. Interessierte Frauen und Männer, die im Garten oder auf ihrem Balkon neue Erfahrungen beim Gärtnern sammeln wollen, können sich bei Astrid Faehling per Mail an astrid.faehling@kk-oh.de oder unter Telefon 0151 67792136 informieren. Bei ihr bekommen Interessierte auch Saatgut bzw. eine Liste mit weiteren Bezugsquellen. Und es können sich gerne auch Vereine und Initiativen melden, die sich zu diesem Thema mit anderen Aktiven vernetzen möchten.
(Foto: Rainer Sturm/Pixelio.de)