Kita-Kinder halten Kontakt zueinander

Rund 2000 Kinder besuchen normalerweise die 37 evangelischen Kindertagesstätten des Kitawerks Lübeck. Während der Schließung in Corona-Zeiten gibt es lediglich eine Notbetreuung. Dennoch halten viele Kitas weiterhin Kontakt zu den Eltern und Kindern und helfen den Familien dabei, die kitafreie Zeit so gut es geht zu überbrücken.

„Morgenkreis“ mit den Kuscheltieren

Wie einige andere Einrichtungen hat auch die Kita Griechenzentrum Eltern und Kindern einen Brief geschrieben. „Da haben wir ganz viele Ideen gegen Langeweile reingepackt“, so Kita-Leiterin Claudia Rabia. „Wir nennen das unsere ,Ideenkiste‘.“ Darin finden sich zum Beispiel kindgerechte Rezepte zum Essen und Basteln: „Wir haben ein Pfannkuchen-Rezept reingelegt und eins für Salzteig, mit dem sich Ostereier und -hasen formen lassen“, erklärt Rabia. Als Spielidee erhalten die Kinder zum Beispiel die Anregung, sich eine Geheimschrift auszudenken und damit Briefe zu schreiben, oder einen typischen Morgenkreis wie in der Kita mit ihren Kuscheltieren nachzuspielen.

Für ausreichend Bewegung können sie einen Parcours aufbauen, und auch das Thema „Lebenspraxis“ kommt nicht zu kurz. „Wir schlagen zum Beispiel vor, dass die Kinder das Anziehen von Schuhen und Jacke üben“, sagt Claudia Rabia. Da die Kita sehr musikalisch ausgerichtet ist, möchten sie und ein Kollege gerne für die Kinder Lieder zur Gitarre singen und davon ein Video aufnehmen. Rabia: „Mal sehen, wie das Video dann zu den Kindern kommen kann.“

Kinder nicht vom Thema „Corona“ ausschließen

Die Kita St. Paulus hat ebenfalls Briefe an Eltern und Kinder geschrieben. „Wir haben auch ein Lied und eine Bastelanleitung für die Kinder reingelegt“, berichtet Kita-Leiterin Susann Pape, „sowie eine kindgerechte Erklärung, warum alle zuhause bleiben müssen. Die Eltern möchten wir mit dem Brief dabei unterstützen, dass sie ihre Kinder nicht vom Thema Corona ausschließen, sondern ihnen altersgemäße Informationen dazu vermitteln.“

Kreative Ideen gibt es viele. Ob Skype-Telefonate mit den Kindern, Telefonsprechstunden für Kinder und Eltern, Oster- und Geburtstagspost oder Grüße per E-Mail mit der Aufforderung, Bilder und Fotos von häuslichen Aktionen zu schicken: All das hilft, in Kontakt zu bleiben und sorgt für Abwechslung im Kinderzimmer. „Durch den Besuch der Kindertagesstätte entstehen Bindungen zu pädagogischen Fachkräften und anderen Kindern“, sagt Manuela Brocks, Fachreferentin für Pädagogik und Projekte beim Kitawerk. „Für die meisten Kinder wird jedoch für mindestens drei Wochen die Kindertagesstätte geschlossen sein. Hier heißt es Verbindung zu halten, damit die Sehnsucht der Kinder nicht allzu zu groß wird. Die Aktionen stärken ein ,Wir‘-Gefühl mit den Familien und es kommt ein bisschen Spiel und Spaß aus der Kita nach Hause.“

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