Bürgerini will notfalls auch längerfristig gegen Bebauung des Kohlenhofes demonstrieren
Die „Bürger*innen-Initiative für Nachhaltigkeit in Travemünde und Priwall“ (BIN) hatte im Oktober rund tausend Bürger zu einer Menschenkette rund um das sogenannte Kohlenhof-Gelände auf dem Priwall bewegt (Der Wochenspiegel berichtete). Am vergangenen Wochenende folgte die nächste Aktion: Eine lange Kaffeetafel am Traveufer, mitten im November. Etwa 150 Teilnehmer genossen am Sonntag Kaffee und selbstgebackenen Kuchen an einer hübsch dekorierten langen Tafel. Mit den Aktionen kämpft die Bürgerini gegen eine Ausweitung der Bebauung entlang des Traveufers.
Einen Tag vor der Aktion hatte sich die Lübecker CDU in einer Pressemitteilung zu dem Thema geäußert: »Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hat sich in ihrer letzten Fraktionssitzung klar gegen eine Bebauung der Kohlenhofspitze ausgesprochen«, teilte der Fraktionsvorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion Oliver Prieur mit. Der Priwall brauche nach den umfänglichen Bauarbeiten und den weitreichenden Veränderungen der letzten Jahre Ruhe, so Prieur in der Mitteilung, die natürlich auch von der Bürgerini aufmerksam gelesen wurde.
„Die haben sich immerhin mal geäußert, das ist ja schon mal was“, sagt Katja Mentz von der BIN am Sonntag auf die Frage, wie sie die Pressemitteilung der Lübecker CDU denn bewertet. Aber: „Uns reicht es natürlich nicht“. Die CDU habe signalisiert, dass sie eine Ruhepause wolle, aber die Bauverwaltung hätte ja schon gesagt, dass es in den nächsten fünf Jahren sowieso nichts werde mit dem Bebauungsplan. Insofern sei die Aussage der CDU für die Bürgerinitiative definitiv nicht ausreichend: „Wir wollen eine klare Antwort, dass keine Bebauung kommen wird. Und das auch in Bezug auf das Stück, das voraussichtlich nicht Landschaftsschutzgebiet wird“, so Mentz im Gespräch mit dem „Wochenspiegel“.
Die Bürgerinitiative stimmt sich bereits drauf ein, notfalls für einen längeren Zeitraum Aktionen durchzuführen. Für Dezember ist angedacht, die Bäume des Kohlenhof-Wäldchens zu beleuchten.
Demo mal anders: Rund 150 Teilnehmer bauten eine Kaffeetafel am Traveufer auf. Foto: Helge Normann