Eine kombinierte Bauweise und mögliche Gefahren durch Luftschall sollen untersucht werden.
Die Stadt Bad Schwartau will weitere Gutachten beauftragen, um der Forderung nach einem übergesetzlichen Lärmschutz im Zuge der Hinterlandanbindung zur festen Fehmarnbeltquerung Nachdruck zu verleihen. Kosten: 140?000 Euro. Wozu diese benötigt werden, verdeutlichten Bürgermeister Dr. Uwe Brinkmann und Bernhard Schmidt vom Bauamt jetzt im Bauausschuss.
Der Bürgermeister berichtete von Gesprächen in Berlin mit Mitgliedern des Verkehrsausschusses. Dort sei man „sehr positiv und interessiert aufgenommen worden“, sagte der Verwaltungschef und verwies darauf, dass die Stadt ihre Position zum Thema übergesetzlicher Lärm- und Erschütterungsschutz auch durch Gutachten untermauern könne. „Wir argumentieren seriös“, so Brinkmann, „und fordern deshalb ein Trogbauwerk.“
Bernhard Schmidt erläuterte unter Zuhilfenahme von Modelleisenbahnen und Bauklötzen zunächst die Situation am Gleis. Die von Bad Schwartau geforderte Troglösung in der Ortsdurchfahrt wird von Stadt und Deutscher Bahn sehr unterschiedlich bewertet. Die Beurteilung, ob dafür für 22 Monate der Bahnverkehr unterbrochen werden muss oder sehr viel länger bei rollendem Rad gebaut werden kann, wirkt sich auch auf die geschätzten Kosten aus. Stadt und Bahn liegen hier weit auseinander. Der Experte des Bauamtes möchte nun durchrechnen lassen, wie viel eine kombinierte Bauweise kosten und wie lange diese dauern würde.
Ein umweltmedizinisches Gutachten soll untersuchen, inwieweit die Bad Schwartauer von sekundärem Luftschall betroffen wären. Durch die Gesundheitsgefahren, die von sekundärem Luftschall ausgehen, würde sich für Bad Schwartau eine neues Fenster öffnen, weil die Stadt dann eine Klagemöglichkeit habe.
Nicht unwidersprochen will Bad Schwartau zudem eine Niederschrift der Sitzung des Kieler Wirtschaftsausschusses vom 12.?Juni lassen. Schmidt machte auf Passagen aufmerksam, die nicht korrekt seien. So habe Verkehrsminister Bernd Buchholz zum Beispiel behauptet, dass ihm Gutachten aus Bad Schwartau nicht vorliegen würden. Eine entsprechende Stellungnahme soll formuliert werden.
Alle Fraktionen des Bauausschusses haben sich dafür ausgesprochen, das Modell der Lärmschutzwand zu Informationszwecken zu beschriften. Dabei soll es wohl eine Kombination aus einem prägnanten Slogan auf er einen Seite und ausführlichen Informationen auf der anderen Seite geben.
Wie eine kombinierte Bauweise funktionieren könnte, wurde anhand von Modellzügen erläutert. Foto: ES