St. Lorenz Süd: Wie geht es weiter im Stadtteilhaus?

Ehrenamtler und Besucher sind besorgt um gemeinschaftliche Angebote im Viertel.

Was wird aus dem sozialen und interkulturellen Miteinander mit Unterstützung und Beratung, Austausch, Kreativ- und Sportangeboten im Quartier rund um den Hansering? Dort unterhält die Stadt Lübeck ihr Stadteilhaus, in dem ihr Nachbarschaftsbüro sowie die Gemeindediakonie mit einem breit gefächerten Projekt unter dem Motto „Großeltern im Quartier“ angesiedelt sind. Wegen der Sanierung feuchter Räume im Keller wird das Stadtteilhaus im September voraussichtlich geschlossen. „Für wie lange?“, fragen sich besorgte Besucher und Nutzer, zumal das Projekt der Gemeindediakonie nach insgesamt fünf Jahren im April 2020 ausläuft.

Eveline Hojenski und Michael Winckelmann, Ehrenamtler über lange Jahre im Haus und im auslaufenden Gemeinschaftsprojekt für Senioren, stellen die Notwendigkeit der Angebote in den Vordergrund. „Das Projekt muss erhalten bleiben“, fordern sie. „Einsamkeit im Alter ist eine Volkskrankheit“, macht die Ehrenamtlerin deutlich.

Doch die Realität sieht derzeit noch anders aus: „Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschieden, keine weiteren Fördermittel für das Projekt zu beantragen“, sagt Dörte Eitel, Geschäftsführerin der Gemeindediakonie. „Wir wollen uns künftig vermehrt auf unsere Schwerpunkte auf Kinder und Familie konzentrieren.“ Sie gehe jedoch davon aus, dass die erfolgreichen Angebote des Projektes verstetigt würden. Es gäbe bereits Gespräche mit anderen Trägern, „die gegebenenfalls einzelne Angebote übernehmen würden.“

Daneben trägt der Feuchtigkeitsschaden zur Verminderung der Gebäudenutzung bei: Nach Messungen im Mai gibt es nicht nur Schimmelbefall im Keller, sondern auch in einem WC und Büroraum der Vorwerker Diakonie im Erdgeschoss. Die Räume dürfen nicht mehr betreten werden und die Vorwerker Diakonie ist bereits umgezogen. Sofortmaßnahmen sollen in diesem Monat in den betreffenden Räumen erfolgen.

„Das Gebäude wird insgesamt von einem Sachverständigen baubiologisch untersucht, damit ein Instandsetzungskonzept im Umgang mit Schimmelbefall erstellt wird“ so die Pressesprecherin der Stadt, Nicole Dorel. Bis Oktober soll zudem die Planung für die Grundinstandsetzung erfolgen. Erst dann könne ein Zeithorizont für das weitere Vorgehen benannt werden.

Derweil packt Ramune Virsilaite-Wöhlert vom Nachbarschaftsbüro im Stadtteilhaus Umzugskartons, um bei Sanierung des Hauses gewappnet zu sein. Ganz dringend sucht sie zwei Büroräume und einen Veranstaltungsraum für 20 bis 30 Personen im Stadtteil, die übergangsweise für das Nachbarschaftsbüro genutzt werden können.

Treffpunkt für jung und alt: Das Stadtteilhaus erfreut sich großer Beliebtheitemeinsamkeit im Stadtteil. Foto: mpa

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