Gleichzeitig haben sich 44 neue Azubis eingeschrieben.
Mit Gunst und Verlaub“: Wenn diese Worte fallen, wird es meist feierlich am Bau – oder bei der Freisprechung der Maurer, Zimmerer und Fliesenleger. Zur großen Feier mit Kaffee, Kuchen und der Schau der Gesellenstücke hatte jetzt die Bauinnung in die überbetriebliche Ausbildungsstätte der Bauinnung im Ausbildungspark Blankensee geladen.
18 ehemalige Maurer-, sieben Zimmerer- und vier Fliesenleger-Azubis haben die Prüfung bestanden und wurden jetzt von ihren Rechten und Pflichten des Lehrvertrages freigesprochen. Zugleich wurden zehn Ausbau- und Hochbaufacharbeiter für ihren Abschluss gefeiert. Gleichzeitig sind 44 neue Azubis feierlich eingeschrieben.
Kreishandwerkerschafts-Chef Carsten Groth erschien mit einen neuen Hut. Wie der Innungsobermeister vor den Gästen in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte der Bauinnung im Ausbildungspark Blankensee erklärte, hat die schwarze, smarte Kopfbedeckung, deutlich eleganter als der herkömmliche Zimmermannshut, auch etwas mit der feierlichen Freisprechung zu tun. Denn nicht nur die freigesprochenen Gesellen, auch die neuen Auszubildenden waren in der traditionellen Handwerkskluft erschienen – die Zimmerer in weißem Hemd mit Stehkragen, Weste, Hose mit weitem Schlag – und natürlich dem Hut. „Der schützt uns vor Sonne oder lässt den Regen ablaufen.“
Vor Kaffee und Kuchen stand die feierliche Freisprechung der neuen Maurer, Zimmerer und Fliesenleger auf dem Programm. Bei nur einem Durchfaller ein bemerkenswertes Prüfungsergebnis. Für Bestleistungen im praktischen Bereich wurden der Maurer Carl Julius Kroschel (Denker & Carstensen), der Zimmerer Simon Matthias Juschkat (Zimmerei Stamer) und der Fliesenleger Moritz Meyer (Hermann Claussen) ausgezeichnet. Statt einer Festrede gab es locker erzählte Erfahrungen von der neuen Maurerin Inken Bork. Sie war Studierende und Maurer-Auszubildende (StudiLe) und sprach über „eine tolle Ausbildungszeit.“ Zugleich machte Bork den neuen Azubis Mut: „Ihr habt Euch tolle Berufe ausgesucht. Ihr schafft das“, ermunterte sie den Nachwuchs.
Für Clarissa Dorothee Reuter ist es „einfach schön, etwas mit meinen Händen zu erschaffen“, sagt die 22-Jährige, die später einmal als Bauingenieurin Bauleitungen machen möchte. Lasse Schulz (18) hat den Hang zur Handwerkerei schon in die Wiege gelegt bekommen. „Schon mein Opa war Tischler“, sagt Schulz, der jetzt als Zimmerer sehen kann, was er geschaffen hat. „Erstmal möchte ich ein paar Jahre praktische Erfahrungen sammeln, später dann meinen Meister machen.“
Felix Liesche brauchte statt drei nur zwei Jahre lernen. Der 29-Jährige hat schon eine Ausbildung als Metallbauer hinter sich. Jetzt steigt Liesche in das familiäre Bau- Unternehmen Ohlerich ein. „Handwerker werden immer gefragt sein“, gab Groth den neuen Gesellen mit auf den Weg. „Seid stets ehrlich, wahrhaftig und gerecht“, ermahnte der Obermeister die jungen Kollegen.
Die Nachwuchskräfte im Bau mit Kreishandwerkerschafts-Chef Carsten Groth. Foto: Rüdiger Jacob