Priwall: Erste Erfolge beim Kiebitzschutz

28 Jungvögel konnten gezählt werden

Ein vom schleswig-holsteinischen Umweltministerium gefördertes Kiebitzschutzprojekt des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer zeigt erste Erfolge: Nachdem in den Vorjahren kaum Jungvögel flügge geworden waren, sind in diesem Frühjahr von neun brütenden Kiebitzpaaren aktuell 28 Jungvögel gezählt worden, von denen 22 bereits flügge geworden sind. Dies sind damit bereits mindestens zweieinhalb flügge Junge pro Brutpaar.

Die Brutpopulation muss verjüngt werden

Kiebitze können bis zu 20 Jahre alt werden. Nach Berechnungen schleswig-holsteinischer Ornithologen reichen bereits 0,8 Junge pro Brutpaar für eine sich selbst erhaltende Population; damit gehen auf dem Priwall in diesem Jahr mindestens 15 Jungvögel in die dringend benötigte Verjüngung der Brutpopulation ein.

Die Ursachen für diesen ersten sichtbaren Erfolg liegen in der im Frühjahr erfolgten weiträumigen Abzäunung des Brut- und Aufzuchtgebietes auf der Priwallwiese gegen Hunde, Füchse und andere Bodenraubsäuger.

Projekt wird vom Umweltministerium gefördert

Eine unerwartete Hilfe brachte die große Salzwasserüberschwemmung im Januar. Mit dem hierdurch verursachten Absterben des standortfremden Waldes am Wiesenrand verschwand auch die Deckung für ansitzende fliegende Feinde von Kiebitzküken, die nun von den Kiebitzeltern besser vertrieben werden konnten.

Weitere empfindlichere Vogelarten profitierten vom Schutzschirm der ihre Brut effizient verteidigenden Kiebitze. So brüteten drei bis vier Flussregenpfeiferpaare ebenfalls am Rand der großen Wasserblänke auf der Wiese, drei von ihnen führen bereits ihren Nachwuchs im Seichtwasser der Lagune. Hier bewachen auch zwei Brandganspaare ihre jeweils sechs Jungen.

„Wollen wir den Kiebitz und die mit dieser Vogelart ökologisch verbundene Artenvielfalt vor Ort erhalten, müssen jetzt weitere Maßnahmen ergriffen werden, insbesondere die Arrondierung des Salzgrünlandes in den abgestorbenen Wald hinein“, erklärt Sina-Katharina Wohlgemuth, Leiterin Naturwerkstatt Priwall. Nur so könne die Einwanderung unerwünschter Arten in diesen Bereich verhindert werden.

Foto: Pixabay

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