Bauern säen Blumen an der A1

Stadt Reinfeld fehlt Geld für Saatgut, Bauern springen ein

Vor einem Jahr hatte Gerd Jonuscheit, Umweltbeauftragter der CDU, den Antrag an die Politik gestellt, Blühstreifen auf Reinfelder Stadtgebiet anzulegen. Den Vorschlag fanden alle prima, doch dann passierte nichts. Am 13. Mai fragte Jonuscheit im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr nach, was denn aus den Blühstreifen geworden sei.

Er bekam auch eine Antwort: Das letzte Jahr sei zu trocken gewesen. In diesem Jahr wiederum seien der Stadt durch die Haushaltssperre des Kreises die Hände gebunden.

550 Meter langer Streifen entlang der Autobahn

Aber: Manchmal müssen nur die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort zusammenkommen, und Dinge erledigen sich dann fast von alleine. Dass die Stadt kein Saatgut kaufen dürfe, erstaunte nämlich eine Reihe Landwirte, die wegen der Änderung des Flächennutzungsplanes in den Sitzungssaal des neuen Rathauses gekommen waren.

„Die Stadt hat kein Geld für Saatgut? Das könnt ihr morgen früh um acht Uhr bei mir abholen“, bot spontan Klaas Röhr, Sprecher der Reinfelder Landwirte an. Mit dem „morgen früh um acht Uhr“ hat es zwar nicht geklappt, aber am Montag war es so weit, dass auf einem 550 Meter langen und drei Meter breiten Streifen entlang der Autobahn in Fahrtrichtung Hamburg, die einjährige Saatgutmischung „Bienenweide SH“ ausgebracht werden konnte.

Weitere Flächen sollen folgen

„Für die Aussaat ist es zwar schon spät, aber wir haben jetzt die nasse Erde nach oben gedreht, und weil es in der Nacht regnen soll, passt es noch“, sagte Klaas Röhr, der für die Aktion die anderen Landwirte und die CDU ins Boot geholt hat. Weitere Blühstreifen sollen folgen, sobald die Stadt wieder bei Kasse ist. Vorgesehen sind weitere Flächen am Karpfenplatz, in der Heimstättenstraße, am Bischofsteicher Weg und am Autobahnzubringer. PD

Foto: Bürgermeister Heiko Gerstmann (v. li.) freut sich über die schnelle Lösung für einen Blühstreifen entlang der Autobahn durch Landwirt Klaas Röhr, dessen Mitarbeiter Hendrik Liesenberg und Gerd Jonuscheit als Vertreter der CDU. Foto: Petra Dreu

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