Apotheken-Schwindel im Internet

Verbraucherzentrale warnt vor Fake-Shops

Wer im Internet nach Medikamenten sucht, gerät leicht an Betrüger. Vermeintliche Online-Apotheken werben damit, dass sie Medikamente gegen Schmerzen, Depressionen oder Schlafstörungen verkaufen – auch ohne Rezept. Verbraucher*innen beschweren sich, weil nach der Zahlung keine Ware ankommt.

Falsche Online-Apotheken sind einfach zu erkennen, wenn man das Prinzip betrügerischer Fake-Shops einmal durchschaut hat. Mit scheinbar attraktiven Angeboten werden Interessierte auf mehr oder weniger professionell gestaltete Portale gelockt. In vielen Fällen geht es um Medikamente, die in Apotheken nur gegen Vorlage eines ärztlichen Rezepts erhältlich sind. „Grundsätzlich ist der Online-Versandhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten erlaubt, allerdings gelten dafür strenge Auflagen“, sagt Joanna Batista von der Verbraucherzentrale.

Unseriöse Anbieter werben mit Psychopharmaka oder Potenzmitteln

Fake-Shops täuschen einen Online-Kauf nur vor, um auf illegalem Weg an Geld zu kommen. So läuft der Schwindel ab: Wer sich registriert und bestellt, erhält eine Bestätigung mit Zahlungsaufforderung. Als Zahlungsmöglichkeit wird nur Vorkasse per Überweisung auf ein Konto im Ausland oder eine Zahlung mit Bitcoins angeboten. Danach wartet man vergeblich auf die bezahlte Ware. Das überwiesene Geld lässt sich nicht zurückholen. „Geprellte Online-Käufer merken häufig erst dann, dass im Shop nirgendwo eine Adresse oder Telefonnummer angegeben ist“, so die Expertin.

So erkennt man falsche Shops im Internet

Manche Fake-Shops sind so aufwendig gestaltet, dass sie auf den ersten Blick seriös wirken. Mit erfundenen Kundenbewertungen, Gütesiegeln und Qualitätsversprechen werden Interessenten getäuscht. Wer sich einen Online-Shop aufmerksam anschaut, kann aber meist an typischen Fehlern erkennen, ob es sich um einen Fake-Shop handelt.

• Die Website ist nicht mit einem SSL-Zertifikat gesichert – die Adresse in der Browserzeile beginnt mit „http://“ statt mit „https://“
• Das Impressum fehlt oder ist unvollständig
• Adresse und Telefonnummer des Anbieters fehlen
• Texte sind holprig oder fehlerhaft formuliert
• Es gibt keine Hinweise zu Widerrufsrecht, Geschäftsbedingungen, Datenschutz oder Haftungsausschluss

„Wer eines oder mehrere dieser Merkmale entdeckt, verzichtet besser auf die Bestellung“, empfiehlt Joanna Batista. Ein Register aller zugelassenen deutschen Versandapotheken findet man unter https://www.dimdi.de. Rezeptpflichtige Medikamente gibt es auch im Online-Handel nur gegen Vorlage des Originalrezepts. Das funktioniert so: Verbraucher*innen suchen das benötigte Medikament im Online-Shop der Apotheke heraus und bestellen es dort. Das Originalrezept wird per Post an die Apotheke geschickt. Nachdem die Apotheke das Rezept geprüft hat, schickt sie das Medikament an die angegebene Adresse.

„Wenn ein Online-Shop verschreibungspflichtige Medikamente ohne Vorlage des Rezepts anbietet, kann er nicht seriös sein“, warnt die Expertin. Die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale nehmen Beschwerden auf, sammeln Fälle und unterstützen Verbraucher mit Informationen, Musterbriefen und persönlicher Beratung.

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