Kraniche und Moorfrösche sollen wieder heimisch werden
Jahrelang wurde geplant, nun ist das Projekt „Warnsdorfer Moor“ in der Gemeinde Ratekau Wirklichkeit geworden. „Dies ist ein sehr gutes Beispiel für eine erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit und für den Umweltschutz. Die Hansestadt Lübeck und Timmendorfer Strand brauchten Ausgleichsflächen, wir konnten sie zur Verfügung stellen“, sagte Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller.
50 Hektar Moor sollen renaturiert werden
50 Hektar umfasst das der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein gehörende Warnsdorfer Moor, gelegen zwischen Warnsdorf und Ovendorf. Vor kurzem wurden Maßnahmen zur sogenannten Wiedervernässung umgesetzt. Durch eine rund zehn Meter lange Sohlgleite, ein kleines Bauwerk im zentralen Entwässerungsgraben, konnte der Wasserstand um 30 cm angehoben werden. „Dadurch bleibt mehr Wasser im Moor zurück“, erklärt Gerrit Werhahn, Projektleiter bei der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein GmbH. „Da das Moor wie ein Schwamm wirkt, kann es so nach und nach wieder aufquellen“, ergänzte Jürgen Leicher, ehemaliger Leiter der Umweltabteilung der Gemeinde Ratekau.
Läuft alles wie erhofft, breiten sich künftig wieder Sumpfdotterblume, Breitblättriges Knabenkraut, Kleiner Baldrian und Sumpf-Veilchen auf den Feuchtwiesen am Rand des Moores aus. Der ausgetrocknete Erlenwald im Zentrum soll wieder ein naturnaher Bruchwald und werden, in dem Kranich, Moorfrosch und Co. eine Heimat finden.
Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein arbeitet landesweit
„Moore haben außerdem eine wichtige Steuerungsfunktion beim Klimaschutz,“ betonte Michael Zeckel (Hansestadt Lübeck). Denn ohne Wasser trocknen sie aus, zersetzen sich und geben klimaschädliches Kohlendioxid frei. Intakte Moore dagegen entziehen der Luft Kohlenstoff. Jahrhundertelang wurden Moorlandschaften in Schleswig-Holstein trockengelegt, um das Land wirtschaftlich zu nutzen. Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und die Ausgleichsagentur wollen diesem Lebensraumverlust entgegenwirken und renaturieren landesweit entwässerte Moore. Mehr Infos auf www.ausgleichsagentur.de. Afu
Foto: Stellten das Projekt „Warnsdorfer Moor“ vor: Heike Henning (Flächenmanagerin der Stiftung Naturschutz), Gerrit Werhahn (Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein) und Michael Zeckel (Hansestadt Lübeck, v. li.) Foto: Algird Fugalewitsch