Lidl will zu Bode und Bode zur Autobahn
In der Karpfenstadt könnten schon im nächsten Jahr im großen Stil die Umzugskartons gepackt werden: Der Lebensmitteldiscounter „Lidl“ in der Feldstraße gegenüber des „Penny-Marktes“ auf dem Gelände der Spedition Bode eine neue Filiale bauen. Die alteingesessene Spedition wiederum möchte mit seiner Verwaltung in die Barnitzer Straße ziehen, an der bereits die neue Waschanlage samt Werkstatt in Betrieb genommen worden ist. Dafür haben sich beide Firmen einen straffen Zeitplan auferlegt: Bis 2020/21 soll alles fertig sein.
„Wir möchten den gesamten Lkw-Bereich auf der einen Seite der Barnitzer Straße ansiedeln, Verwaltung und Pkws auf der anderen“, sagte Kai Bode am Montag nach der Sitzung des Reinfelder Bauausschusses. Um diese Pläne umsetzen zu können hat er bereits Weitsicht bewiesen und das Grundstück neben der Waschanlage bereits gekauft. Für das Grundstück auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat er sich eine Kaufoption bis zum 30. Juni zusichern lassen.
Die Verwaltung von Bode soll in die Barnitzer Straße ziehen
Erst im Dezember 2016 hatte die Spedition die hochmoderne Lastwagen-Waschanlage mit Werkstatt und Tankstelle nur für Brummis an der Autobahn in Betrieb genommen. 3,5 Millionen Euro hat Firmenchef Kai Bode in den neuen Standort investiert, zu dem auch ein Bistro, Toiletten, eine Dusche für die Brummi-Fahrer und eine Mitarbeiter-Kantine gehören.
Das Grundstück der Bode-Verwaltung an der Feldstraße hat sich der Lebensmitteldiscounter „Lidl“ ausgeguckt, der bei einem Neubau seinen rund 500 Meter entfernten Standort an der Ecke Hamburger Chaussee/Lokfelder Chaussee aufgeben würde. Mit einem Neubau möchte Lidl die Verkaufsfläche um 40 Prozent von zurzeit 1000 Quadratmetern auf 1400 Quadratmetern erhöhen, um auf das geänderte Kundenverhalten reagieren und ein neues Verkaufskonzept umsetzen zu können. Ein solches wurde nach einer Erweiterung bereits in der Bad Oldesloer Filiale umgesetzt. Dort präsentiert sich „Lidl“ deutlich heller und luftiger mit breiteren Gängen, niedrigeren Regalen, einemgrößeren Backshop und übersichtlichen Kühl- und Gefrierregalen.
Der Bauauschuss Reinfeld steht Plänen positiv gegenüber
Der Bauvoranfrage des Discounters standen die Mitglieder des Bauausschusses positiv gegenüber, die per städtebaulicher Vereinbarung sicherstellen wollen, dass in das alte Lidl-Gebäude kein weiterer Lebensmittel- oder Drogeriemarkt einziehen darf.
Viel Hoffnung auf ein Fachmarktzentrum in der Paul-von-Schoenaich-Straße haben die Ausschussmitglieder offenbar nicht mehr. „Wie lange sollen wir noch warten?“, fragte Geert Karnick (Grüne). Auch Bürgervorsteher Gerd Herrmann (SPD) sieht das Fachmarktzentrum „mächtig auf der Kippe“. Bereits auf dem Neujahrsempfang der Stadt hatte er von überzogenen Preisvorstellungen einer einzelnen Eigentümerin in dem Bereich berichtet, durch die das ehrgeizige Projekt zur Belebung der Reinfelder Innenstadt scheitern könnte. pd