Große Szenen in kleinen Eiern

Alles im Hühnerei: ein Motorradfahrer auf dem Weg nach Eutin.

Ostholstein-Museum eröffnet am 28. Februar neue Sonderausstellung von Edda Henschel.

Große Kunst im Kleinformat: In Hühner- und Gänseeier „pflanzt“ Edda Henschel mit Humor und Geschick detailverliebte Miniaturwelten – filigraner geht es kaum. Der Leidenschaft der Hamburger Künstlerin widmet das Eutiner Ostholstein-Museum jetzt eine ganze Ausstellung. Eröffnung ist am Donnerstag, 28. Februar, um 18 Uhr.

Das Thema der Frühjahrsausstellung im Dachgeschoss ist ganz bewusst gewählt, denn der traditionelle Eutiner Ostereiermarkt des Museums feiert in diesem Jahr sein 25. Jubiläum. Die Eier-Schau bietet dem Event, das am 23. und 24. März stattfindet, den passenden Rahmen. Die Vielfalt der präsentierten Eier aus rund 30 Jahren reicht von schlicht gehaltenen Landschafts- und Tiereiern bis hin zu Szenerien mit zum Teil mehreren Handlungssträngen, die den Betrachterherausfordern. Edda Henschel kreiert Szenerien des alltäglichen Lebens mit Einkaufsläden, Künstlerateliers, befahrenen Alleen, Museen, Parkanlagen, Friedhöfen und vielem mehr. „Die Künstlerin gestaltet Welten im Kleinformat, schrumpft förmlich unsere Lebenswelt auf kleinsten Raum und schafft es dabei dennoch, ganze Geschichten zu erzählen“, schwärmt Museumsleiterin Dr. Julia Hümme vom Gestaltungs- und Ideenreichtum Edda Henschels.

Die Eier werden zur Bühne und entfalten ihre Wirkungskraft über die zahlreichen Details im Miniaturformat. Dafür zweckentfremdet die Künstlerin auch die unscheinbarsten kleinen Dinge des Lebens und gibt ihnen eine neue Funktion: gelbe Stecknadelköpfe werden zu Tennisbällen, Streichhölzer zur Innenausstattung einer finnischen Sauna, ein vergoldetes Zitronennetz zu einem Fenstergitter im Mönchskloster, Paprikasamen zu Fladenbrot auf der Festtafel des Scheichs – stets proportional an die Größe des Hühner- beziehungsweise Gänseeies angepasst.

Die Möglichkeiten, die unterschiedlichsten Welten bis ins kleinste Detail naturgetreu im Ei wiederzugeben, scheinen bei Edda Henschel unendlich zu sein. Ein, oft sogar zwei Tage konzentrierten Arbeitens sind nötig, um ein Hühnerei in eine Bühne für eine Szene zu verwandeln, auf der das Leben spielt. Außerdem ein ruhiges Händchen für das Bearbeiten der zerbrechlichen Eierschalen und ein riesiger Fundus an Materialien für das „Bühnenbild“, erklärt die 59-jährige Künstlerin, die an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg studiert hat.

»Die Sonderausstellung „Die Welt im Ei“ von Edda Henschel ist bis zum 28. April im Ostholstein- Museum am Schlossplatz 1 zu sehen. Geöffnet ist dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Nähere Infos unter www.oh-museum.de.

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