
Die Studentinnen Hannah Ringeisen, Sarah Oßwald und Lea Schulte haben Polster Aktuell-Inhaber Gregor Zwingmann Vorschläge zur nachhaltigen Betriebsführung gemacht. Unterstützt von Prof. Dr. Ing. Michael Bischoff vom Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften ging vor Kurzem die Photovoltaikanlage in Betrieb. (cp)
Wenn Studierende der Technischen Hochschule (TH) Lübeck und Unternehmen im Gewerbegebiet Genin gemeinsame Sache machen, lernen beide voneinander.
30 Studierende des Studienganges Umweltingenieurwesen und -management der TH Lübeck sind regelmäßig im Geniner Gewerbegebiet unterwegs, um gemeinsam mit dort ansässigen Unternehmen Vorschläge zu entwickeln, wie die Betriebe nachhaltiger wirtschaften können. Genauer betrachtet werden unter anderem Möglichkeiten zur Energieeinsparung, Regenwasserkonzepte, Logistikplanung oder Materialwirtschaft. Green Genin 2.0 heißt das Projekt, an dem sich im vergangenen Jahr sechs Unternehmen beteiligt hatten und das auch zukünftige Studenten beschäftigen wird.
„Das Ziel, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, ökologische Verantwortung und soziale Gerechtigkeit unter einen Hut zu bringen, ist schließlich die Grundlage der modernen Gesellschaft“, erklärt Prof.
Dr. Ing. Michael Bischoff vom Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften, der sich seit 20 Jahren mit dem Thema beschäftigt, den Studiengang wissenschaftlich betreut und die Zusammenarbeit mit den Unternehmen im Geniner Gewerbegebiet ins Leben gerufen hat. „Wenn Studenten und Unternehmen gemeinsame Sache machen, lernen die einen den Bezug zur Praxis und die anderen werden mit Ideen versorgt.“
Aus der Verschiedenheit der Unternehmen ergeben sich für die Studierenden jeweils andere Herangehensweisen, Analysen und Vorschläge. Einige Betriebe konnten beispielsweise von einer Verbesserung der innerbetrieblichen Kommunikation ihres bestehenden Umweltmanagementsystems überzeugt werden, andere wie beispielsweise Autohäuser und -werkstätten optimieren ihre Abfallentsorgung. Das Möbelhaus Polster Aktuell hat einen weiteren Weg eingeschlagen: Der Vorschlag der Studenten, auf dem Dach der neuen Halle eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung zu installieren, hat Gregor Zwingmann, der Inhaber, umgesetzt.
Seit kurzem können die 274 Module, die auf 500 Quadratmetern jeweils 310 Watt in der Spitze produzieren sollen, den Strom für das Möbelhaus liefern. Dadurch würden etwa 50 704 Kg CO2
-Emissionen im Jahr eingespart, freuen sich die Studenten. Das sei so viel wie bei der Produktion von 3,7 Tonnen Fleisch entstehen oder wenn 17,5 Tonnen Kohle für Elektrizität verbrannt werden.
„Ein nachhaltiges ökologisch und sozial verantwortliches Wirtschaften ist äußerst komplex und ein gesellschaftlicher Such- und Lernprozess“, sagt Prof. Dr. Michael Bischoff, der sich auch über eine zukünftige Zusammenarbeit freut. „Die Beiträge, die unsere Studierenden dabei leisten, lösen sicherlich Denkprozesse aus.“ cp