Kirche wird nutzerfreundlicher

Jens Reuter zeigt das Herzstück der neuen Heizungsanlage in der Paul-Gerhardt-Kirche. (Ines Langhorst)

Paul-Gerhardt-Gemeinde investierte 194000 Euro um und in der Kirche.

Es sind nur noch Kleinigkeiten, die erledigt werden müssen. Nach fast zwei Jahren ist die Paul-Gerhardt-Gemeinde im Lübecker Stadtteil St. Lorenz-Nord fertig mit vielen kleinen Baumaßnahmen in und um die Kirche. 194 000 Euro hat sie investiert, damit die Gruppen, Gottesdienstbesucher und Hauptamtliche die Kirche besser nutzen können.

Angefangen hat die Gemeinde mit dem Außengelände rund um die Kirche. Die Wiese mit den Apfelbäumen wird nicht nur zu den Gemeindefesten genutzt. Sie ist auch Treffpunkt für Kinder und Jugendliche in der Siedlung Dornbreite, etwa um eine Runde Fußball zu spielen. „Wir wollten die Wiese zur Straße einfassen, aber nicht zubauen“, sagt Architekt Jens Reuter. Er ist Mitglied im Kirchengemeinderat und hat die Baumaßnahmen koordiniert. Ein mit Rosen bepflanzter Findlingswall sorgt nun dafür, dass es eine optische Grenze gibt, die am hinteren Ende aber offen ist.

Im Kirchbau selbst hat sich einiges verändert. Ein neuer Fußboden im Eingangsbereich und Konfirmandenraum. Die Wände, der große Einbauschrank und die flexiblen Innenfenster zwischen Gemeinderaum und Kirche sind neu gestrichen. Weiße Segel hängen unter der vertäfelten Decke des Gemeinderaums. Die Stühle sind neu bezogen – farblich passend zur Orgel in einem leuchtenden lila. Die neuen Lampen sorgen für helles Licht, dort wo es gebraucht wird.

Wer in die Kirche geht, sieht sofort die neue Rampe. Bisher mussten die Gottesdienstbesucher zwei Stufen von der hintersten Bankreihe in den Altarraum heruntersteigen. Mit der Rampe haben Menschen mit Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen die Möglichkeit, stufenlos zu Taufe, Abendmahl oder Segen nach vorn zu kommen. Sogar die 1959 verbauten Bodenplatten aus Beton hat die Kirchengemeinde beim Betonwerk nachfertigen lassen können und die einheitliche Optik bleibt erhalten.

Der Kirchraum wird auch jenseits der Sonntagsgottesdienste intensiv genutzt. Die Chöre der Gemeinde proben hier, es gibt Konzerte und Gottesdienste in anderer Form. Deswegen hat die Gemeinde in eine neue Akustik-Anlage investiert. Die Heizungsanlage war ein Muss. „Die Steuerung war anfällig“, sagt Jens Reuter. Pflegeleicht und energetisch sinnvoll musste das neue Modell sein. Gar nicht so einfach, denn eine Kirche sinnvoll zu beheizen ist eine Wissenschaft für sich. „Wir müssen nicht nur heizen, wenn Menschen da sind“, so Reuter, „sondern permanent für eine gleichmäßige Temperatur sorgen.“ Das Inventar und vor allem die beiden Orgeln vertragen keine schnellen Temperatursprünge.

Das Besondere an diesen vielen Details: Die meisten Anregungen dazu hat der Kirchengemeinderat aus der Gemeinde selbst bekommen, etwa der Gemeindeversammlung. Auch aus den Gemeindegruppen wie der Handarbeitsgruppe oder der Kirchenmusikabteilung hat der KGR nachgefragt. „Wir haben immer geschaut: Was brauchen wir und was ist sinnvoll?“, so Reuter. „Und dann ging es los.“ 2019 wird die Paul-Gerhardt-Kirche 60 Jahre alt. Die Frischzellenkur hat sie damit schon hinter sich. Ines Langhorst/Kirchenkreis

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