Gemeindevertreter berieten über Nachbesserungen bei der Linie 17 des Stadtverkehrs und einen möglichen Betrieb eines Kommunalbusses in Eigenregie.
Ein wichtiges Thema der letzten Gemeindevertretersitzung war der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Gleich zwei Tagesordnungspunkte waren dafür angesetzt. Zunächst ging es um Nachbesserungen bei der Linie 17. Bereits zum Start wurden vom Stadtverkehr in Absprache mit Gemeinde und Elternvertretern Anpassungen vorgenommen worden, damit alle Schüler rechtzeitig zum Schulbeginn anwesend sein können. Um die Anbindung weiter zu verbessern, hatte die Gemeinde mit dem Stadtverkehr um zwei zusätzliche Schülerfahrten in der Mittagszeit verhandelt.
Das Angebot des Stadtverkehrs sieht einen zusätzlichen Bus um 13.15 Uhr und 14.15 Uhr ab ZOB Bad Schwartau vor. Das kostet allerdings weitere 32 000 Euro im Jahr, die zu 52 Prozent von der Gemeinde Stockelsdorf zu tragen wären.
„Eine Antwort auf unsere Anfrage bei der Stadt Bad Schwartau steht noch aus“, so Bürgermeisterin Julia Samtleben. Auch der Vertrag mit dem Kreis Ostholstein müsste dann angepasst werden. Somit könnte der Start frühestens nach den Weihnachtsferien sein. Die Gemeindevertreter stimmten dem Antrag der Verwaltung zu, mit dem Stadtverkehr weiter zu verhandeln unter der Maßgabe, dass sich die Stadt Bad Schwartau an den Kosten beteiligt.
Ein Antrag der CDU und der Grünen betrifft den Betrieb eines Kommunalbusses in Eigenregie. Torsten Petersson von der CDU-Fraktion begründete den Antrag mit dem „deutlich mangelhaften Zustand“ des ÖPNV. „Vor allem die Gewerbe- und Neubaugebiete sind schlecht versorgt. Mitarbeiter und Kunden sind in den Gewerbegebieten auf eigene Fahrzeuge angewiesen“, so Petersson. Um den ÖPNV attraktiver zu machen, könnten Lücken des Stadtverkehr Lübeck durch einen elektrisch betriebenen Kommunalbus geschlossen werden. Dafür soll ein Planungsbüro mit der Planung beauftragt und 25 000 Euro im Nachtragshaushalt bereitgestellt werden.
Grünen-Fraktionschef Rolf Dohse ergänzte, dass die Initiative von der IGSU ausgehe, die sich am Betrieb mit 25 000 Euro beteiligen wollen. „Man könnte die Gewerbegebiete bedarfsgerecht erschließen und punktuell auch andere Fahrten anbieten“, so Dohse. Sowohl Peter Hinzmann (FDP) als auch Ralf Labeit (SPD) begrüßten die Idee. „Da könnten die Dörfer nachmittags mit angebunden werden“, so Hinzmann. Labeit jedoch möchte das auf Wiedervorlage legen und sieht den Zeitpunkt nicht als ideal an.
Bürgermeisterin Julia Samtleben sieht den Antrag eher skeptisch. „Da sind viele Fragen zu klären“, meinte sie und verwies auf die Konkurrenz zum Taxibetrieb, mögliche Fahrer und die Versicherungsfrage, wenn Privatleute den Bus fahren. Den Termin, am 30. April im Planungsausschuss darüber zu berichten, hält die Bürgermeisterin für „sehr sportlich“. Bei fünf Enthaltungen und zwei Neinstimmen der UWG-Fraktion wurde der Antrag angenommen. HÖ