
Hier entsteht einer der Teiche für Amphibien: Kåre Fogg (2.v.r.) von Amphi Consult erläutert dem Maßnahmenmanager Gerrit Wehrhahn (l.), Flächenmanagerin Heike Henning und Testamentsvollstrecker Ulrich Meyer (r.) die bereits durchgeführten Maßnahmen. (HÖ)
Die Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein wandelt eine Ackerfläche in eine Landschaft mit Kleingewässern und Streuobstwiese um.
Auf einer Fläche von zehn Hektar entsteht nordöstlich von Malkendorf auf einer ehemaligen Ackerfläche ein neues Ökosystem. Möglich wurde das, weil die Stiftung Naturschutz die Fläche geerbt hat mit der Maßgabe, dort etwas für den Naturschutz zu entwickeln.
Vor drei Jahren erbte die Stiftung die Fläche, jetzt lief der Pachtvertrag aus und die Wünsche des Erblassers können nun umgesetzt werden. In seinem Testament hatte Heinz Geldermann festgelegt, dass auf dem intensiv genutzten und vor Jahrzehnten trockengelegten Acker eine Weidefläche mit Kleingewässern für Laubfrösche und Libellen, Gehölzflächen am Rand und eine Streuobstwiese entstehen sollen, die wiederum als halboffene Landschaft für den Neuntöter ideal ist.
Damit die Wünsche des Erblassers umgesetzt werden können, haben nun erst einmal die Bagger das Sagen. Es wurde gegraben, um Drainagen freizulegen und zu zerstören sowie Lehmschichten zu finden, die die Grundlage für die Kleingewässer bilden sollen. Ganz nebenbei hat Kåre Fogg von Amphi Consult ein altes Moor entdeckt, dass er ebenfalls wieder vernässen will. Damit die Nachbargrundstücke von der Vernässung nicht betroffen werden, wurde ein Wall aufgeschüttet.
Die Gewässer, von denen vier bis fünf entstehen werden, sollen sich im Frühjahr rasch erwärmen und können im Sommer gern austrocknen. „Das ist wichtig, damit sich hier keine Fische ansiedeln, die wiederum den Laich fressen würden“, erklärt Gerrit Wehrhahn, Maßnahmenmanager der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein. Wehrhahn hat das Konzept entwickelt und beauftragt.
Die Fläche wird zusätzlich mit Regiosaatgut angesät und durch Rinder beweidet. Sie sollen dafür sorgen, dass dort kein Schilf oder Weiden wachsen, die als Schattenspender das Erwärmen und Austrocknen der Kleingewässer verhindern würden. Insgesamt werden auch zahlreiche Insekten von dem Maßnahmenmix profitieren.
Die derzeit laufenden Baumaßnahmen werden vor Weihnachten abgeschlossen sein, im Frühjahr wird dann die Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern erfolgen. Die Streuobstwiese soll zu einem späteren Zeitpunkt entstehen. Die Kosten für die Baumaßnahmen beziffert Wehrhahn mit rund 30 000 Euro, die Bepflanzung ist darin noch nicht enthalten. HÖ