Info-Zentrum im Gründungsviertel

Thomas Schröder-Berkenteen zeigt auf einer Infotafel im neu eröffneten Informationszentrum die Lage der historischen Keller. (KvD)

Interessierte erhalten im Schüsselbuden Einblicke in das archäologische Projekt.

Das neu eröffnete Informationszentrum „Archäologie im Gründungsviertel“ im Café Ulrich’s der Vorwerker Diakonie (Ulrich-Gabler-Haus, Schüsselbuden 6) vermittelt vertiefte Ein- und Ausblicke in das Projekt. Umfassend informiert werden die Besucher über die Integration von originaler, mittelalterlicher Bausubstanz in die architektonischen Neubauten unserer Zeit. Neben originalen Fundstücken aus der Geschichte Lübecks kann dort am authentischen Ort die Umsetzung eines derartigen Integrationsvorhabens – von der Gründerzeit bis in die Neuzeit – erlebt werden.

Das Informationszentrum selbst wurde in den Resten eines spätromanischen Kellers eingerichtet. Die Besucher sehen dort sowohl Erläuterungen zum authentischen Ort des Kellers, als auch zu den gesamten Grabungen im Gründungsviertel und dem künftigen Nutzungskonzept. Bis 2021 werden insgesamt 38 Häuser im Gründungsviertel entstehen. Fünf der Grundstücke (Fischstraße 9, 11, 24, 26 und 28) bekamen einen Zuschuss von insgesamt 600000 Euro von der Possehl-Stiftung, die nach einem besonderen Schlüssel verteilt wurden. „Das Geld dient zur Sanierung des historischen Mauerwerks und der Auflage für die Eigentümer, die Keller nach Fertigstellung mindestens an zehn Tagen im Jahr für Besucher zugänglich zu machen“, erläutert Annette Bartels-Fließ, Fachbereich Planen und Bauen der Hansestadt Lübeck.

Thomas Schröder-Berkenteen ist Architekt und Miteigentümer des Hauses Fischstraße 26. Das Haus befindet sich zurzeit noch in der Planungsphase. „Die Mauern unseres Kellers sind fast vollständig erhalten, und die Planung des Hauses mit insgesamt 720 Quadratmetern Wohnfläche für sieben Wohnungen ist eine echte Herausforderung. Aber das Projekt ist einmalig, und auch die Besuchbarkeit der historischen Keller mit dem dazugehörigen didaktischen Konzept machen gemeinsam mit neuzeitlicher Nutzung das Konzept zu einer großartigen Besonderheit“, freut sich Schröder-Berkenteen.

„Wir haben mit diesem Informationszentrum nicht den Anspruch eines archäologischen Museums, sondern eher zu einem ‚Museum to go‘. Denn von hier aus starten die Rundgänge und Führungen für Gruppen und Schulklassen ins Gründungsviertel und durch die erhaltenen historischen Keller in der Fischstraße, in denen weitere neue Erkenntnisse über die Bau- und Kulturgeschichte vermittelt werden“, erläutert Dr. Manfred Schneider vom Bereich Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck.

Noch vor Weihnachten wird im Informationszentrum eine 40-seitige Broschüre mit vielen Details kostenlos erhältlich sein. Die ersten drei Buchbände mit dem Titel „Die Grabungen im Gründungsviertel“ erscheinen Anfang 2019. »Das Infozentrum ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und sonnabends von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

KvD
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