Zehn Jahre Kommunales Kino

„Soul Kitchen“: Filmszene mit den Schauspielern Adam Bousdoukos (l.) und Moritz Bleibtreu. (Pandora)

Das Jubiläum wird am Sonntag, 11. November, mit einer Matinee gefeiert. Im Movie Star Bad Schwartau ist der Film „Soul Kitchen“ zu sehen. Beginn ist um 11.30 Uhr.

Das Kommunale Kino Bad Schwartau ist so alt wie das Kino Movie Star. Die Freude über das Jubiläum ist allerdings getrübt, weil der Mann, der das Kommunale Kino aus der Taufe gehoben hat, nicht mehr dabei sein kann: Jörn Krause starb am 8. Oktober im Alter von 75 Jahren. „Für viele Koki-Mitglieder war er mehr als ein Vorsitzender, sie verloren einen Freund“, sagt Michael Schopenhauer. Er und Jörn Krauses Frau Annemarie Krause-Guntrum gehören ebenso zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Jörn Krause war viele Jahre dessen Vorsitzender und für viele das Gesicht des Kommunalen Kinos in Bad Schwartau.

Vor zwei Jahren wurde die Vereinssatzung geändert und die Arbeit im Vorstand auf mehrere Schultern verteilt. Michael Schopenhauer, Hans-Harald Schack, Christian Cordts und Annemarie Krause-Guntrum wollen die Arbeit im Sinne von Jörn Krause fortführen.

Für die Jubiläumsmatinee haben die Macher den Film „Soul Kitchen“ aus dem Jahr 2009 von Fatih Akin ausgewählt. „Ein toller, sehenswerter Film“, so Michael Schopenhauer und Hans-Harald Schack.

Der Film entspricht den Qualitätsansprüchen des Koki. „Ziel des Vereins und Schwerpunkt der Vereinsarbeit war und ist es, Film und Kino im Kulturleben der Stadt zu verankern“, so Schopenhauer. Bevor der Film „Soul Kitchen“ beginnt, wird es eine kurze Ansprache geben.

Das Koki hat in den vergangenen zehn Jahren 250 Filme gezeigt – darunter Highlights wie „Wie im Himmel“, „Der Geschmack von Apfelkernen“, „Exit Marrakesch“, „Yaloms Anleitung zum Glücklichsein“

oder „Toni Erdmann“.

Seit 2012 macht das Koki eine Benefizveranstaltung pro Jahr. Die Einnahmen und Spenden kommen immer ohne Abzüge den unterstützten Einrichtungen und Organisationen zugute. Movie-Star-Betreiber Lars-Roman Paech stellt den Saal dafür kostenlos zur Verfügung – und stockte bisher immer die Einnahmen auf eine runde Summe auf. „Ohne die großzügige Unterstützung von Lars-Roman Paech wäre unsere Arbeit so nicht möglich“, sagt Michael Schopenhauer. Die Aktionen kamen bisher der Iranischen Kinderkrebshilfe, der Villa Humanitas und der Lebenshilfe Ostholstein zugute.

Vor fünf Jahren begann das Koki in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Filmseminare anzubieten, in denen die Filmkultur der Gegenwart Thema ist. Darin referierte der Kieler Filmwissenschaftler Dr. Eckart Pabst über Entwicklungen im europäischen Film, über moderne deutsche Regisseure oder über Serien.

Auch Open-Air-Aufführungen hat das Koki verwirklicht: Die erste im Jahr 2015 lief sehr gut. Zu sehen war „Madame Mallory und der Duft von Curry“ auf dem Parkdeck des P1-Centers. Beim zweiten Open-Air 2016 kamen – wohl wegen des schlechten Wetters – nur wenige Zuschauer.

Das Koki organisiert und gestaltet seit 2011 auch die Schulkinowochen in Bad Schwartau, die landesweit stattfinden und aus Kiel finanziert werden.

„Wir freuen uns über gut besuchte Vorstellungen, die durchschnittliche Auslastung liegt bei fast 80 Prozent“, erklärt Hans-Harald Schack. „Wir nehmen bewusst in Kauf, dass auch weniger gut besuchte Vorstellungen dabei sind, denn wir wollen nicht die Blockbuster zeigen, sondern Filme, die abseits des Mainstream sehenswert sind.“ Belohnung dafür ist auch der Filmpreis des Landes Schleswig-Holstein Kinopreis, mit dem das Kommunale Kino bisher seit 2012 jedes Jahr ausgezeichnet wurde.

Das Koki hatte in der Spitze 200 Mitglieder, derzeit sind es 182. „Es kommen jüngere Neumitglieder dazu, und wir hoffen auf mehr“, so Michael Schopenhauer. »Der Eintritt zu der Matinee kostet sieben/ 4,50 Euro.

ES
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