
Kreishandwerksmeister Carsten Groth (l.) und Geschäftsführer Michael Starbusch (r.) begleiteten den Einzug der Lehrlinge. (KvD)
So viele Innungen wie noch nie nahmen an der traditionellen Zeremonie in der MuK teil.
Eine spürbare Spannung bis hin zum Gänsehautgefühl machte sich in der MuK breit, als über 350 Auszubildende der Handwerkerinnungen ihren Einzug dort hielten. Geordnet nach Innungen zogen sie an den mehr als 900 Gästen – Angehörigen, Freunden und Innungsvertretern – vorbei und nahmen ihre Plätze ein.
„In diesem Jahr können wir stolz verkünden, dass erstmals 21 Innungen an der traditionellen Einschreibungsfeier ihrer Lehrlinge teilnehmen, so viel wie noch nie“, freute sich Kreishandwerksmeister Carsten Groth in seiner Begrüßungsansprache. Er danke der Possehl-Stiftung für die Unterstützung mit der es möglich wurde, die jahrhundertealte Tradition der Einschreibung in diesem Jahr in der MuK zu feiern.
Seit Jahrhunderten begannen die Lehrzeiten im Handwerk immer mit der Eintragung des Lehrlings in die Handwerksrolle. Die Lehrlingsrollen wurden in der Innungslade verschlossen und dann zur Freisprechung wieder aufgerufen. Auch heute beenden die Freisprechungsfeiern immer noch die Ausbildungen im Handwerk.
„Aber es gab ja noch weitere Traditionen“, erinnerte Groth und nannte sowohl das Lehrgeld, das die Eltern des Lehrlings dem Meister für die Ausbildung zu zahlen hatten, als auch das Recht des Meisters zur Züchtigung seines Lehrlings. „Aber ich versichere Ihnen: Diese Traditionen haben wir inzwischen abgelegt.“.
Erstmals gab es im Rahmen der Einschreibungsfeier einen kleinen Live-Talk. Geführt von Carsten Groth und Ehrenobermeister der Elektroinnung, Peter Bode, gaben sechs Lehrlinge aus unterschiedlichen Innungen Auskünfte über ihre Motivationen und Erfahrungen in den ersten Ausbildungswochen.
Nachdem unter den Augen der Innungsobermeister die Innungsladen feierlich geöffnet wurden, trugen sich die Lehrlinge in die jeweiligen Bücher der großen Handwerkergemeinschaft ein.
Unter ihnen auch Nina Thielsen. Die 19-Jährige begann am 1. September eine Ausbildung zur KFZ-Mechatronikerin im Autohaus Evers. „Für mich ist die hervorragende Technik des Automobils besonders interessant. Ich freue mich darauf, jetzt zu lernen, wie alles ganz genau funktioniert“, erläutert sie ihre Motivation. Einen Führerschein hat sie bereits in der Tasche – jetzt hofft sie darauf, bald auch ein Auto ihr Eigen nennen zu können. KvD