
12 Uhr mittags: Gabriele Hiller-Ohm, Matthias Schuldt, Thea Kösterke-Schreiber und Sven Schindler (v. l.) bei der Eröffnung der neuen EUTB in Lübeck. (mpa)
Fragen zu Themen wie Wohnen, Gesundheit, Hilfsmittel und Assistenz werden beantwortet.
Für Menschen mit Beeinträchtigungen oder für die, die nach langer Krankheit oder einem Unfall von Rehabilitation bis zur Teilhabe vor vielen Problemen stehen, ist in Lübeck eine Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) eingerichtet worden. Die bietet ganzheitlich ausgerichtete Beratungen für Betroffene und deren Angehörige. Thea Kösterke-Schreiber leitet die neue Beratungsstelle. Gemeinsam mit Matthias Schuldt steht sie stärkend und unterstützend für alle Fragen rund um Wohnen, Gesundheit, Hilfsmittel und Assistenz, Arbeit und Beruf bis hin zu Themen wie Menschenrechte und Menschenwürde zur Verfügung. „Wir sind nur den Ratsuchenden verpflichtet“, unterstreicht sie die Unabhängigkeit der EUTB.
„Es gibt circa 26000 Menschen mit Beeinträchtigungen in Lübeck“, sagt Matthias Schuldt. Dazu zählten Menschen mit einem Behinderungsgrad von 50 bis 100 Prozent, darunter sei die Zahl gar nicht erfasst. Mit jährlich 58 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Errichtung der unabhängigen Beratungsstellen landesweit. Die Fördermittel, die vorerst bis zum 31. Dezember 2020 festgeschrieben sind, werden für ein bedarfsgerechtes, regionales Angebot entsprechend der Größe der Bundesländer aufgeteilt. Seit Januar sind bundesweit über 500 Beratungsstellen entstanden. In Lübeck wurde bereits eine EUTB der Diakonie Schleswig-Holstein eröffnet. Durch die nun eröffnete zweite Beratungsstelle, die ihre Räume in der Innenstadt (Fünfhausen 1) bezogen hat, soll eine noch intensivere Umsetzung der Anliegen und Rechte Betroffener möglich werden.
„Ich bin froh über das neue Bundesteilhabegesetz“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm bei der Eröffnung der EUTB. In Lübeck gäbe es bereits gute Vernetzungen zwischen den Akteuren. Für die Betroffenen sei es nicht leicht, allein durch den bürokratischen Dschungel zu finden. „Umso wichtiger ist die EUTB, damit die Betroffenen ein Stück mehr selbstbestimmt leben und ihren Alltag meistern können.“
„Das neue Bundesteilhabegestz ist ein unglaublich kompliziertes Werk“, sagt Sozialsenator Sven Schindler. Zur Umsetzung der damit verbundenen vielfältigen Aufgaben richte die Stadt Lübeck in Zukunft 57 neue Stellen ein. „Lübeck wird seinen Beitrag leisten“, verspricht Schindler. »Die EUTB ist zu erreichen unter Telefon 0151/ 50293563 und 0151/ 51508436. Sprechstunden: montags, dienstags und donnerstags von 9 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr.