
Strahlende Gesichter bei der ersten Verleihung des Günter-Harig-Preises für soziales Engagement: Pastor Dr. Bernd Schwarze (v. l.), Pröpstin Petra Kallies, Hartmut Starcke und Anje Peters-Hirt. (Olaf Malzahn/ Kk Ll)
Hartmut Starcke wird in St. Petri für sein soziales Engagement ausgezeichnet.
Stehende Ovationen für einen bescheidenen Lübecker, der im Hintergrund wirkt und viele Menschen glücklich macht: Hartmut Starcke (71) kocht seit sieben Jahren im Café W.u.T (Warm und Trocken) für etwa 100 Bedürftige. Verlässlich, freundlich, zupackend. Tag für Tag. Ehrenamtlich. Nun wurde der gelernte Koch und pensionierte Berufsschullehrer für sein verlässliches Engagement in St. Petri zu Lübeck mit dem erstmals verliehenen Günter-Harig-Preis für soziales Engagement ausgezeichnet.
Die Festredner sind des Lobes voll. „Ein Aushängeschild für Lübeck“, sagt Bürgermeister Jan Lindenau. „Eine feste Größe im sozialen Engagement in unserer Stadt“, zollt Pastor Dr. Bernd Schwarze Respekt. „Ein Schatz“, raunt es im Publikum. „Unersetzlich, eine Säule unserer Begegnungsstätte“, schwärmt Anke Timmermann-Grell, die temperamentvolle Organisatorin des Cafe W.u.T. „Wir alle verehren und lieben ihn.“ Alle sind sich einig: Der 2017 verstorbene Theologe Günter Harig hätte ebenfalls gesagt: Das ist ein Großer.
„Es gibt noch andere“, wehrt Hartmut Starcke ab. Er sei erst sieben Jahre dabei, viele würden sich in Lübeck schon weitaus länger engagieren als er. Aber die Ehrung „tut gut“, freut er sich. „Ich nehme diesen Preis stellvertretend für viele Ehrenamtliche entgegen.“
Zusammen mit dem Preisgeld von 1500 Euro wird ihm von Pröpstin Petra Kallies, der Vorsitzenden des Petri-Kuratoriums, eine Skulptur des Lübecker Künstlers Stephan Jäschke überreicht. Sie ist klein, leicht, bunt. Beweglich, so wie der große Theologe und Denker Günter Harig es auch war. Ein Jahr lang wird die Skulptur den ehrenamtlichen Koch des Café W.u.T. nun an diesen Ehrentag erinnern, bevor sie im nächsten Jahr einem neuen Preisträger verliehen wird.
Das Preisgeld sowie die Förderung der Veranstaltung wurde von der Kurt-Werner- und Annelise Mellingen-Stiftung, die von Antje Peters-Hirt verwaltet wird, zur Verfügung gestellt. An das Preisgeld ist eine Bedingung geknüpft: Mindestens 300 Euro muss der Geehrte für die Erfüllung eines eigenen, „quasi ganz egoistischen Wunsch“, ausgeben, so Bernd Schwarze. „Wir möchten heute ihm, dem Menschen Hartmut Starcke, etwas Gutes tun und nicht nur seine Arbeit loben.“