Was ist im Brunnenwasser?

Labormobil auf dem Bad Schwartauer Marktplatz untersuchte Proben auf Nitrat-, Säure- und Salzgehalt.

Riesenandrang beim Labormobil auf dem Bad Schwartauer Marktplatz: Viele warteten darauf, bei Harald Gülzow, Experte zum Thema Brunnenwasserqualität, und seinen Kollegen vom Verein VSR-Gewässerschutz, eine Flasche mit Brunnenwasser aus dem heimischen Garten abzugeben, um Nitrat-, Säure- und Salzgehalt testen zu lassen.

Seeretzer testen Nitratbelastung im Brunnenwasser

Einer, der mehr über die Qualität seines Brunnenwassers wissen wollte, war Bernhard Traska aus Sereetz. Das Wasser aus seinem 40 Jahre alten Brunnen ist klar und unauffällig. Die Blumen und Pflanzen, die er damit gießt, gedeihen gut. Doch der Sereetzer möchte vor allem genauer wissen, wie hoch der Nitratgehalt ist. 54 Proben wurden insgesamt innerhalb von zwei Stunden abgegeben. Zwölf davon wurden gleich vor Ort einem Schnelltest unterzogen. Drei Proben wiesen auffällige Nitratwerte auf: Bei ihnen wurden mehr als 50 Milligramm pro Liter nachgewiesen, in einer davon sogar 122mg/l, so Gülzow. „Salz- und Säuregehalt waren dagegen in allen Fällen unauffällig“, so der Physiker.

Nitrat ist Bestandteil von Dünger

Um genauere Aussagen zum Nitrat treffen zu können, müsse man die Laboruntersuchung abwarten. „Nitrat kann man nicht sehen“, erklärte Harald Gülzow. Anders als etwa Eisen verfärbt es eine Wasserprobe nie. Nitrat ist Bestandteil von Dünger. Bringen Landwirte und Gartenbaubetriebe Gülle, Gärreste und Mineraldünger auf, bestehe immer die Gefahr, dass Nitrat ins Grundwasser gelangt, so Gülzow. Dadurch komme es häufig zur Nitratbelastung von Brunnenwasser. Wasser mit höheren Nitratkonzentrationen sei nicht zum Trinken geeignet. Beim Blumengießen sei es wichtig, die Nitratkonzentration zu kennen.

VSR-Gewässerschutz veröffentlicht Nitratkarte

Das Team vom VSR-Gewässerschutz fasst Messergebnisse regelmäßig in Karten zusammen, um Belastungen erkennbar zu machen. So wird seit 2013 auch eine Nitratkarte erstellt, die auf der Homepage der Gewässerschützer eingesehen werden kann. Für Bad Schwartau und Umland liegen bisher noch keine aussagekräftigen Ergebnisse vor. Bislang wisse man nur, so Gülzow, dass die Nitratbelastung im zentralen Bereich Schleswig-Holsteins eher hoch sei und zu den Küsten hin abnehme. Nun wird es genauere Daten geben.

Schutz des Grund- und Oberflächenwassers

Der Verein VSR-Gewässerschutz besteht seit 1981. Der damalige Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse entstand aus verschiedenen Bürgerinitiativen. Seit seiner Gründung engagiert er sich für den Schutz des Grund- und Oberflächenwassers vor Verunreinigungen. ES

 

Foto: Harald Gülzow untersuchte einige Brunnenproben gleich vor Ort auf Nitrat-, Säure- und Salzgehalt. © ES

 

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