Bürgerbegehren vor dem Start

Neubau eines Schulzentrums: Bürgerinitiative „Vernunft macht Schule“ legt Fragestellung vor.

Die Eutiner Bürgerinitiative „Vernunft macht Schule“, die ein Bürgerbegehren zum Schulneubau der Wisser- Schule an dem Standort Kleiner Eutiner See anstrebt, macht Nägel mit Köpfen: Die drei Vertretungsberechtigten Thorben Junge, Ivo Stock und Ursula Jacobsen-Priefer haben nach Prüfung durch Kommunalaufsicht und Innenministerium jetzt die Frage, über die die Eutiner abstimmen sollen, im Rathaus eingereicht. Sie lautet: „Sollen die Wilhelm-Wisser-Gemeinschaftsschule und die Grundschule am Kleinen See einen Neubau am Standort Kleiner Eutiner See erhalten und soll an diesem Standort eine 3-Feld- Sporthalle gebaut werden, die beide Schulen für den Schulsport nutzen können?“

Gemeinsamer Neubau der Wisser-Schule und Grundschule am Kleinen See

Die Wisser-Schule in der Elisabethstraße muss dringend saniert und erweitert werden, aber der Platz dort ist begrenzt. Die Bürgerinitiative möchte die Gunst der Stunde nutzen, denn der Neubau der Grundschule mit Sporthalle ist ohnehin beschlossene Sache. „Auf dem Grundstück am Kleinen See könnten problemlos beide Schulen sowie eine Schulsporthalle gebaut werden. Die Gemeinschaftsschule muss pädagogisch Gewaltiges leisten. Dafür hat sie die besten Voraussetzungen verdient“, betont Thorben Junge. Es sei auch kein Problem, beide Schulen räumlich zu trennen. Das sei eine Frage der architektonischen Gestaltung, meint Ivo Stock. Eine viel größere Herausforderung dürfte es dagegen sein, den Standort in der Elisabethstraße modernen Erfordernissen anzupassen.

Kosten für die Sanierung der Wisser-Schule

Die Bürgerinitiative hat die Sommerferien genutzt, um sich über ähnliche Schulneubauten zu informieren. Mitglieder sind unter anderem nach Konstanz gefahren, wo ein 17 Millionen teures Projekt umgesetzt wurde. Der bisherige Kostenrahmen der Stadt geht von acht Millionen Euro für die Sanierung der Wisser-Schule plus zwölf Millionen Euro für einen Erweiterungsbau aus. Für den Neubau der Grundschule sind acht Millionen Euro veranschlagt.

Was sagen die Fraktionen der Stadtvertretung?

Inzwischen haben die Initiatoren auch mit den Fraktionen der Stadtvertretung gesprochen. Zustimmung signalisieren FWE und SPD. Auch die FDP habe sich aufgeschlossen gezeigt, nachdem die Bürgerinitiative unterstrichen hatte, dass es ihr nicht um die Verhinderung der am Güterbahnhof geplanten Sporthalle gehe, die insbesondere für den Vereinssport gebraucht werde. CDU und Grüne seien der Ansicht, dass Schule und Eltern kein großes Schulzentrum wollten. „Das ist aber ein Missverständnis. Wir werden noch im September das Meinungsbild beider Schulversammlungen einholen – das ist uns wichtig“, so Junge. Er weiß, dass zum Beispiel Wisser- Schulleiter Sven Ulmer auch Zeitverzögerungen in Kauf nehmen würde, wenn am Ende eine Lösung stehe, die zukunftsfähig ist. Wie geht es weiter? Zunächst muss die Stadtverwaltung eine Kostenschätzung erstellen. Im Anschluss muss die Bürgerinitiative rund 1300 Unterschriften sammeln, damit es zu einem Bürgerentscheid kommt. vg

 

Foto: Ivo Stock (links), Ursula Jacobsen-Priefer und Thorben Junge schieben das Bürgerbegehren zum Schulstandort an. © Graap

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