Mit ihrem nagelneuen E-Dorfbus gehen die Sarkwitzer neue Wege, denn dabei handelt es sich um den ersten E-Dorfbus Schleswig-Holsteins.
Entsprechend stolz waren die Sarkwitzer und auch Bürgermeister Volker Owerien bei der feierlichen Übergabe des umweltfreundlichen E-Dorfbus, die kürzlich bei strahlendem Sonnenschein am Dorfgemeinschaftshaus stattfand. Insgesamt 34870 Euro hat der Nissan e-NV200 gekostet. Unter dem Förderschwerpunktthema „Klimawandel und Mobilität“ wurde die Anschaffung des Fahrzeugs von der AktivRegion Innere Lübecker Bucht gefördert. Einen Zuschuss in Höhe von 16116 Euro gab es aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums.
E-Fahrzeug mit sieben Sitzen kann mit normalen Pkw-Führerschein gefahren werden
Dabei haben sich die Sarkwitzer ganz bewusst für dieses spezielle Modell entschieden, denn der Nissan e-NV200 ist das einzige serienmäßige E-Fahrzeug mit sieben Sitzen, das somit auch mit einem normalen Pkw-Führerschein gefahren werden darf. Die Dorfschaft organisiert die Fahrten selbst und kann dafür auf zwölf Fahrer aus ihren Reihen zurückgreifen, die Fahrten für die Jugendfeuerwehr und den Sportverein sowie Einkaufsfahrten, Fahrten für den Ferienpass und Touren als Schulbus übernehmen. An dem Konzept besteht kein Zweifel, denn die Sarkwitzer hatten zuvor bereits erfolgreich den Betrieb eines alten Citymobils organisiert, doch das Gefährt war so sehr in die Jahre gekommen, dass es nun durch einen neuen E-Bus ersetzt wurde.
Strom aus europäischen Wasserkraftanlagen
Damit der neue E-Bus wirklich umweltfreundlich unterwegs ist, hat sich die Gemeinde vom TÜV Süd zertifizieren lassen, dass der Strom am Ladepunkt am Dorfgemeinschaftshaus, mit dem der E-Bus geladen wird, ausschließlich aus europäischen Wasserkraftanlagen gewonnen wird.
Owerien überreicht Zündschlüssel für den neuen E-Bus
Neben dem E-Bus setzt die Gemeinde Scharbeutz mit E-Fahrrädern, E-Ladesäulen für Autos und Fahrräder sowie dem Verleih von E-Rollern, E-Bikes und E-Autos zunehmend auf regenerative Energien. „Ein verlässliches Mobilitätsangebot für Sarkwitz soll auch der Abwanderung entgegen wirken und die Dorfgemeinschaft stärken“, erklärte Bürgermeister Volker Owerien bei der Schlüsselübergabe an Dorfvorsteherin Marion Urban.
Mitfahrbänke in Sarkwitz
Neben dem E-Dorfbus gibt es in Sarkwitz außerdem das System der Mitfahrbänke, die als Treffpunkt für Mitfahrgelegenheiten dienen. Wer regelmäßige Fahrten unternimmt und bereit ist, jemanden mitzunehmen, gibt seine Fahrstrecke, die Tage, an denen er fährt, und seine Telefonnummer beim Dorfvorstand an. KG
Foto: Harry Brockmann, Klaus Kastenholz, Solweg Spieß, Gerhard Warnke, Rolf Löw und Anja Nitz (von links) sind einige der zwölf Fahrer, die künftig mit dem E-Bus unterwegs sein werden. © KG