Greenpeace-Kampagne zum Thema „Verunreinigung des Trinkwassers „

Zu viel Nitrat in der Wakenitz: Greenpeace testete Lübecker Gewässer und stellte die Ergebnisse im Rahmen eines Infostandes auf dem Klingenberg vor.  Dort konnten auch private Proben abgegeben werden.

Zwölf Milligramm pro Liter weist der Nitratwert eines Schnelltest durch Greenpeace in der Wakenitz auf. In der Trave bemisst sich der Wert auf 0,54 Milligramm pro Liter. Gute Wasserqualität liege bei 2,8 Milligramm pro Liter, so Markus Wichmann. Der Biologiestudent ist gemeinsam mit Biologin Karolina Heck bundesweit in 20 Städten unterwegs, um Wasserproben nach Nitrat- und Phosphatwerten zu untersuchen. Nach Hamburg war Lübeck der nächste Messort, anschließend soll es weiter nach Flensburg gehen.

Greenpeace-Team testet private Wasserproben auf dem Lübecker Klingenberg

In Begleitung von Ingrid Boitin und Klaus Hofer und weiteren Mitgliedern vom Greenpeace-Team Lübeck waren beide Biologen nach den Messungen mit einem Infostand auf dem Klingenberg vertreten, um mit Interessierten ins Gespräch zu kommen und private Wasserproben zu testen.

Greenpeace macht Nutztierhaltung als Hauptverursacher der Grundwasserverschmutzung verantwortlich

Immer wieder gelangt das Thema Überdüngung in die Öffentlichkeit, denn der Überschuss an Gülle und Mist verschmutzt massiv Grundwasser, Flüsse und Seen. „Das belegt auch eine Studie des Umweltamtes von 2016“, unterstreicht Klaus Hofer. Viele Bereiche in Schleswig-Holstein waren in dieser Studie rot markiert. Auch immer mehr multiresistente Keime aus der Tierhaltung gelangen ins Grundwasser. „Das Testergebnis hierzu ist an ein Labor eingeschickt worden und wird gemeinsam mit den Zahlen aus den 19 weiteren beteiligten Städten im Herbst in einem gesonderten Katalog von Greenpeace veröffentlicht“, teilt Ingrid Boitin mit. Für Greenpeace ist die Nutztierhaltung in Deutschland Hauptverursacher der Verschmutzung des Grundwassers. „Das Düngerecht muss verschärft werden, um das Trinkwasser dauerhaft zu schützen“, so Boitin, die auch die Defizite im Bezug auf das Tierwohl sieht.

Greenpeace-Plenum jeweils am ersten und dritten Dienstag im Monat

Mit einem großen, mit braunen Flecken bedeckten künstlichen Ferkel am Infostand machte Greenpeace Lübeck auf die Verunreinigung des Trinkwassers aufmerksam. Lübecker nutzten über den Nachmittag die Gelegenheit, private Wasserproben aus dem Krähenteich wie aus privaten Brunnen, Pumpen aus Schrebergärten oder kleinen Bachläufen untersuchen zu lassen. „Eine kleine Menge Wasser ist für Testuntersuchungen völlig ausreichend“, sagt Ingrid Boitin. Die Lübeckerin engagiert sich seit 35 Jahren für Greenpeace in Lübeck. Auch Klaus Hofer gehört lange zum Team. „Interessierte können gerne bei uns herein schauen“, sagen beide. Plenum ist jeweils am ersten und dritten Dienstag im Monat. Für ein Einführungsgespräch ist eine kurze Anmeldung unter info@luebeck.greenpreace.de notwendig. mpa

 

Foto: Gülle im Grundwasser: Klaus Hofer und Ingrid Boitin begleiteten Messungen und Infostand, um über überhöhte Werte und Verschmutzungen des Wassers zu informieren. © mpa

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