Der Umgang mit Demenzerkrankungen fordert die Menschen heraus. Stetig steigt die Zahl der Erkrankungen bei zunehmendem Alter. Die Alzheimer Gesellschaft und der Pflegestützpunkt in Lübeck laden zum Austausch ein.
„In Anbetracht des demografischen Wandels nimmt das Thema Demenz auch für Lübeck an Bedeutung zu“, unterstreicht Bürgermeister Jan Lindenau. „Bei über 90-Jährigen sind 40 Prozent betroffen“, fügt Heidi Juhl-Damberg, Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Lübeck und Umgebung, dem hinzu. „Je älter wir werden, desto mehr nehmen die Demenzerkrankungen zu“, weiß sie. Doch auch junge Menschen sind längst nicht mehr davor gefeit und erkranken an Demenz.
Verständnis für Demenkranke entwickeln
Ob in der Familie, im Supermarkt oder im Sportverein: Neben Angehörigen wird es für alle wichtig, Verständnis für Demenkranke zu entwickeln, Berührungsängste abzubauen und Teilhabe am Alltag zu ermöglichen. Gelegenheit zu ausreichend Information und Austausch hierzu geben die 15. Alzheimer-Tage vom 12. bis zum 23. September. Erneut tragen die Lübecker Alzheimer Gesellschaft und der Pflegestützpunkt Lübeck das Thema Demenz in die Öffentlichkeit. „Wir sind am Mittwoch, 12. September, von 9 bis 13 Uhr in Bad Schwartau auf dem Marktplatz mit einem Infostand vertreten“, erzählt Heidi Juhl-Damberg. Von 11 bis 15 Uhr erhalten Interessierte in Lübeck in der Breiten Straße ausführliche Informationen rund um das Thema Demenz.
Gesprächskreise für Menschen mit Demenz in Lübeck und Bad Schwartau
Neben regelmäßigen Gesprächskreisen für Menschen mit Demenz sowie Gespräche für Angehörige in Lübeck und Bad Schwartau bietet die Alzheimer-Gesellschaft auch Entlastungsangebote als „Urlaub vom Alltag“ an. „Geschulte ehrenamtliche Helferinnen übernehmen die Betreuung stundenweise und ermöglichen den Angehörigen, andere Termine wahrzunehmen oder einfach einmal frei zu haben“, erzählt Ellen Engelke-Wunder von der Alzheimer Gesellschaft.
Unterstützung für pflegende Angehörige
Auch beim Pflegestützpunkt gibt es individuelle Beratungen, Antworten auf alle anfallenden Fragen und Unterstützung. 3500 Kontakte mit Betroffenen und Angehörigen kommen dort im Jahr zustande. „Wir ermitteln gemeinsam den persönlichen Bedarf an Unterstützung und vermitteln die nötigen Kontakte“, erzählt Karin Claus vom Pflegestützpunkt. Wichtig sei immer, dass die Betroffenen so lange wie möglich eigenständig und selbstbestimmt leben können. Da Musik auch Demenzerkrankte „bewegt“ und in Bewegung bringt, gibt es zwei musikalische Veranstaltungen bei den Alzheimer-Tagen in Lübeck: Am Freitag, 21. September, 17 Uhr, ist das „Duo zwei freilich“ im Gemeindesaal der Lutherkirche zu Gast und lädt zu Küchenliedern und Gassenhauern ein, die sie sentimental oder auch mal kraftvoll vortragen. Zum Tanztee sind Gäste am Sonntag, 23. September, 15 bis 17 Uhr, in die Tagespflege Memoritas, Hansering 3, eingeladen. Unter dem Motto „Immer wieder sonntags kommt die Erinnerung“ wird zu bekannten Melodien aus früherer Zeit getanzt, geschunkelt und gesungen. »Beratung und Information (sowie Anmeldung zum Tanztee bis zum 19. August) bei der Alzheimer Gesellschaft Lübeck und Umgebung, Telefon 0451/ 38949311 sowie beim Pflegestützpunkt Lübeck, Telefon 0451/1224931. mpa
Foto: Musik und Informationen rund um die Alzheimer-Tage: Maria Brinkmann, Ellen Engelke-Wunder, Bürgermeister Jan Lindenau, Heidi Juhl-Damberg und Karin Claus (v. l.) laden alle Interessierten ein. © mpa