Sorgen um die Verkehrssicherheit der Lübecker Bahnhofsbrücke

Wie lange hält die Bahnhofsbrücke in Lübeck noch durch? Schon seit Jahren wird das Bauwerk besonders eng überwacht, um die Verkehrssicherheit der Brücke garantieren zu können. Die letzte Bauwerksbeobachtung hat aber ergeben, dass nun unverzüglicher Handlungsbedarf besteht.

„Das heißt konkret: Die Fahrbahnübergangskonstruktion muss umgehend erneuert werden“, sagte die Leiterin des Bereichs Stadtgrün und Verkehr, Steffi Wulke-Eichenberg. „In diesem Bereich sind die mechanischen Belastungen durch das Anfahren und Bremsen der Fahrzeuge am größten“, ergänzte Projektleiterin Ulrike Schölkopf.

 Ad hoc-Maßnahmen für die Lübecker Bahnhofsbrücke im September geplant

Wann es losgeht, steht bereits fest: Die Arbeiten beginnen Mitte September und erfolgen in zwei Abschnitten, die jeweils zwei Wochen andauern. Während dieser Zeit ist auf der Brücke immer eine Spur pro Richtung befahrbar, so dass eine Vollsperrung vermieden wird. Im Bereich der Deutschen Bahn (Gleis 9) werden als Vorwegmaßnahme zum Brückenneubau vorbereitende Arbeiten für die Umverlegung der Versorgungsleitungen (Gas, Wasser, Strom, Telekommunikation) ausgeführt. Gleichzeitig laufen weitere Untersuchungen zum Zustand der Fahrbahn über die Bahnhofsbrücke. „Es muss schon jetzt davon ausgegangen werden, dass hier ebenfalls kurzfristig Sanierungen notwendig sein werden“, sagte Steffi Wulke-Eichenberg. Der entsprechende Untersuchungsbericht wird Ende Juni vorliegen. Erst dann könne über gegebenenfalls weitere notwendige Arbeiten und deren Umfang entschieden werden.

Gleichzeitig Bauarbeiten an der Possehl- und der Bahnhofsbrücke

Damit droht das Szenario, dass die Politik unbedingt vermeiden wollte: dass gleichzeitig an der Possehl- und der Bahnhofsbrücke gebaut wird. Neu-Bürgermeister Jan Lindenau will nun durch das Vorziehen der Arbeiten an der Unterkonstruktion der Bahnhofsbrücke den drohenden Verkehrskollaps verhindern. Der eigentliche Neubau soll von ursprünglich 2019 auf 2021 verschoben werden. „So misslich die neuen Erkenntnisse zum Zustand der Brücke sind, so entsteht durch die jetzt dringend notwendigen Arbeiten jedoch die Möglichkeit, die beiden Großbaumaßnahmen zeitlich zu entzerren“, hofft er.

Neubau der Josephinenbrücke wird verschoben

Der neue Plan hat aber auch zur Folge, dass der dringend notwendige Neubau der Josephinenbrücke von Juni 2018 auf Februar 2019 verschoben wird. Das 20 Meter lange Bauwerk verbindet die Einsiedelstraße mit der Posener Straße. Die Fertigstellung des Neubaus ist nun für Ende 2019 geplant.

Possehlbrücke: Verkehrsumleitung für Anfang Juli geplant

Eine erfreuliche Nachricht gibt es dagegen von der Possehlbrücke. Anfang Juli soll der Verkehr auf den neuen Brückenteil umgeschwenkt werden. Die derzeitige Ampelregelung wird auch in der weiteren Bauphase erhalten bleiben. Im Streit um die Kosten befindet sich die Hansestadt derzeit mit dem Bauunternehmen in einem Mediationsverfahren. Ein aktueller Untersuchungsbericht soll Ende des Monats vorliegen. Zur Baudauer will Jan Lindenau keine Angaben machen. „Mit mir als Bürgermeister wird es keine Schnellschüsse geben. Wir werden erst dann etwas verkünden, wenn wir uns der Sache sicher sind“, so der SPD-Politiker. afu

 

Foto: Jan Lindenau, Steffi Wulke-Eichenberg und Ulrike Schölkopf (v. li.) bei dem Baustellentermin. afu

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