Waidmänner und Tiermediziner warnen vor einer Ausbreitung einer Räude. Grund: Die Zahl von Marderhunden, die durch die parasitäre Erkrankung stark gezeichnet waren, hat stark zugenommen. Insbesondere Hundebesitzer sollten Vorsicht walten lassen.
Stadtjäger Gert Kayser hat kürzlich in den frühen Morgenstunden in den Schwartauwiesen Ausschau nach Rehwild und Wildschweinen gehalten. Doch die Wildtiere ließen sich an diesem Morgen nicht blicken. Doch zwischen den Erlen der Wiese tauchte ein anderes Wesen auf ein Marderhund. Das Tier war allerdings nur schwer zu identifizieren. „Das Tier hatte fast keine Haare mehr“, berichtet Kayser, der bedauert, dass die Erlegung des Marderhundes nicht möglich war. Zumal auch in den Nachbarrevieren Marderhunde mit Räude in jüngster Vergangenheit gesichtet und auch teilweise erlegt wurden.
Wie kann man seinen Hund vor Räude schützen?
Fälle von Räude bei Hunden sind auch schon in der Stockelsdorfer Tierarztpraxis von Dr. Sven Braune aufgetaucht. „Der sicherste Schutz vor dieser ansteckenden Krankheit ist das Anleinen der Hunde bei Spaziergängen, insbesondere in Feld- und Waldrevieren. Im Endstadium der Krankheit werden die Marderhunde träge. Jeder freilaufende Hund wird mit Interesse den Marderhund beschnuppern. Schon dabei kann er sich anstecken“, warnt der Tierarzt.
Bei Verdachtsfällen einer Räudenerkrankung beim Hund muss ein Tierarzt aufgesucht werden
Auch in der Jägerschaft ist man alarmiert. Die Hegeringleiter Tim Techau und Martin Pieper unterstützen die Meinung des Tierarztes. Zudem gibt es noch einen weiteren Grund, warum Vierbeiner in freier Wildbahn angeleint werden sollten, denn derzeit werden viele Rehkitze geboren. „Finger weg von den Rehkitzen und Hunde gehören nach dem Landeswaldgesetz angeleint“, sagt Kayser und erinnert zudem, dass bei Verdachtsfällen einer Räudenerkrankung beim Hund immer ein Tierearzt aufgesucht werden muss.
Foto: Auffällig dichtes Fell: So sieht ein gesunder Marderhund in freier Natur aus. Bei Räude gehen die Haare aus. © hfr