Paten für junge Künstler gesucht

Seit zehn Jahren unterstützt Peter Messerschmidt junge Kunst in seinen Räumen in der Essigfabrik. Nun hat er ein Sponsoren-Konzept entwickelt, um die kulturschaffende Szene mehr ins Rampenlicht zu rücken. Auftakt ist am 28. April.

„In Lübeck gibt es viele begnadete und kreative Künstler, die oft für ein klägliches Honorar hart arbeiten“, unterstreicht der Inhaber der Essigfabrik. Zudem könne Lübeck noch mehr als Kulturstadt glänzen, wenn junge Kunst aus ihrem Schattendasein befreit und vorhandenes Potential mehr gefördert würde. Messerschmidts Vorschlag: Patenschaften für Gewerbetreibende, das sei „eine Win-Win-Situation“, wie er sagt: Um die junge und belebende Kultur in der Hansestadt zu unterstützen und das Image Lübecks zu verjüngen, schlägt er Unternehmen vor, die Kosten für ein Konzert, einer Vernissage oder Lesung mit einer Patenschaft von 500 Euro als Pate zu sponsern. „Neben der Eigenwerbung auf Veranstaltungsflyern und Plakaten erhalten die Paten 20 Eintrittskarten gratis, die sie an Kulturfreunde weitergeben.“ Darüber können Menschen, die sonst selten Kultur genießen, wieder mehr erleben. 80 Karten verbleiben im freien Verkauf, der Erlös hieraus soll den Künstlern als Honorar zukommen.

Kultur-Patenschaften für Gewerbetreibende

Daniel Fritzen, Pianist in Lübeck, findet diese Idee wunderbar. Auch Musikerin Jana Nitsch vom TroubaDuo hält viel von Patenschaften. Sie möchte verstärkt das Publikum in den Stadtteilen musikalisch erreichen und freut sich über neue Kontakte.

Walter Hermann von Colibri sponsort Auftaktveranstaltung „Der will nur spielen“

„Junge Künstler haben es in Lübeck nicht leicht“, weiß auch Kultursenatorin Kathrin Weiher, der die Idee der Patenschaften gut gefällt. „Wir als Stadt machen schon viel“, sagt sie. Aber der Etat im Haushalt mit 25000 Euro reiche bei weitem nur für Zuschüsse hier und dort. „Davon kann kein Künstler leben, das ist eher eine Nullnummer“, so die Senatorin. Sie hoffe, dass mit der Verabschiedung des Haushaltes 2018 50000 Euro bewilligt werden. Aber wenn, wie bereits beim Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) Unternehmen Lübecker Künstler sponsern, wäre das sehr zu befürworten. „Ein gemeinsames Label kann die Sache noch mehr voranbringen“, schlägt Manfred Baatz von der Industrie- und Handelskammer Lübeck vor. Er kann sich gut vorstellen, dass Unternehmen Freude daran haben, junge Kunst in Lübeck zu befördern, Mitarbeiter teilhaben zu lassen und die Szene in der Hansestadt zu beleben. Die erste Veranstaltung wird von Walter Hermann von Colibri unterstützt: „Der will nur spielen“ lautet der Titel von Zauberer und Comedian Christian Brandes am 28. April in der Essigfabrik. Info und Kontakt unter www.essigfabrik-luebeck.de. mpa

 

Foto: Pianist Daniel Fritzen, Kultursenatorin Kathrin Weiher und Peter Messerschmidt freuen sich über das Interesse künftiger Paten. © mpa

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