Zu diesem Thema veranstaltete der Förderverein „Städtisches Museum der Stadt Bad Schwartau als kulturelles Zentrum e.V.“ eine Podiumsdiskussion zur bevorstehenden Kommunalwahl.
Vereinsvorsitzender Dietrich Klindwort begrüßte die zahlreichen Gäste und übernahm auch die Vorstellung der Podiumsgäste, bevor er an Moderator Christian Schewe vom NDR übergab, der die Diskussion mit der Kernfrage: „Wie wichtig ist Kultur in Bad Schwartau?“ startete.
Kultur soll in Bad Schwartau höheren Stellenwert bekommen
Vorstandsmitglied des Fördervereins Holger Klindwort zeigte sich dankbar, dass so viele Bürger präsent waren, zeige dies doch, dass das Thema Museum und Kultur den Menschen am Herzen liege. Der Verein fordert einen angemessenen Kulturetat. „Wir möchten, dass die Kultur in unserer Stadt einen anderen Stellenwert erfährt als bisher.“ Für Hans Tylinski von der SPD gehört Kultur zum Stadtbild und ist ein wesentlicher Akzent des Gemeinwesens. Er nannte als Beispiel das Kulturzentrum Bad Oldesloe.
Veranstaltungen zur Belebung des Stadtbildes
Auch für Frank Schumacher von der CDU ist Kultur sowohl ein wichtiger Bestandteil für jede Stadt als auch ein Standortvorteil. „Man sollte Kultur nicht nur auf einen Museumsbetrieb beschränken, sondern auch andere Veranstaltungen zur Belebung des Stadtbildes sind wichtig. Wir plädieren dafür, dass diese kulturelle Stätte ins Zentrum des Ortes gehört.“
Ehemaliges Amtsgerichtsgebäude am Markt als Kultur- und Bürgerzentrum
Der Förderverein des Museums unterstützt das Vorhaben, das ehemalige Amtsgerichtsgebäude am Markt als Kultur- und Bürgerzentrum zu nutzen. Aktueller Eigentümer des Gebäudes ist das Land Schleswig-Holstein. Es wird momentan für Akteneinlagerung genutzt und steht erst 2020 bei Nutzungsende zum Verkauf. Frank Schumacher hat bereits das Gespräch mit dem Ministerpräsidenten gesucht, ob es eventuell die Möglichkeit einer Teilnutzung des Gebäudes auf Mietbasis gibt.
Kultur und Tourismus miteinander verbinden
Dr. Thomas Podella (Bürger für Bad Schwartau) bekräftige dies: „Es kann nicht sein, dass dieses Gebäude fremdbestimmt ist. Kultur ist nicht nur ,Schöne Künste’, sondern sorgt auch für das Wohlbefinden der Bürger und eine emotionale Bindung an die Stadt.“ Er plädierte auch dafür, Kultur und Tourismus miteinander zu verbinden.
Schließung des Museums in Bad Schwartau
Christian Trübger (FDP) machte deutlich, dass Kultur die gelebte Grundlage einer Gesellschaft ist, wies aber auf die Problematik der Umverteilung der Gelder hin. Auf keinen Fall solle Jugendförderung gekürzt werden. Trübger fand zudem harte Worte für die Schließung des Museums. Folkert Jeske (Bündnis 90/Die Grünen) fordert die Entwicklung eines nachhaltigen Konzepts für das Museum und betonte: „Dies muss in Kooperation stattfinden, alleine kann eine Stadt das nicht wuppen. Ohne Kultur geht es nicht“.
Initiierung eines runden Tisches
Parteiübergreifend war man sich einig, dass das ehemalige Amtsgerichtsgebäude zum neuen Kulturzentrum werden soll. Weiterhin wurde die Initiierung eines runden Tisches angeregt, der alle Kulturschaffenden vereint, um die Kommunikation zu verbessern. Nun ist man gespannt auf die Bewerbungen auf die Ausschreibung der Neubesetzung des/der Museumsleiters/leiterin. Ein Museum, so war man sich einig, soll auch junge Menschen begeistern, interaktiv sein und wechselnde Ausstellungen bieten. „Die Bürger sollen ihre Identität zur Stadt über die reichhaltige Stadtgeschichte finden“, so Holger Klindwort. HOL
Foto: Moderator und NDR Redakteur Christian Schewe (v.l.), Vorstandsmitglied des Fördervereins Holger Klindwort, Frank Schumacher CDU, Dr. Thomas Podella (Bürger für Bad Schwartau), Christian Trübger (FDP), Folkert Jeske (Bündnis 90/Die Grünen), Hans Tylinski SPD. © HOL