Größtes Projekt der Nabu-Ortsgruppe Reinfeld-Nordstormarn: Die Renaturierung des alten Travearms im Bereich Kneeden soll bald abgeschlossen sein.
„Wir sind Eigentümer einer kleinen Flussinsel. Sie ist zwar nur 6000 Quadratmeter groß, aber auf ihr sollen sich Otter, Enten und Co ungestört entwickeln können“, sagte Sabine Reichle, Vorsitzende der Nabu-Ortsgruppe Reinfeld-Nordstormarn auf der alljährlichen Mitgliederversammlung.
Renaturierung der Trave im Bereich Kneeden
Im Januar dieses Jahres haben die Arbeiten für die Renaturierung der Trave im Bereich Kneeden begonnen. Inzwischen befindet sich die Maßnahme auf der Zielgeraden. Sabine Reichle geht davon aus, dass der Durchstich, durch den die Trave wieder in ihr altes Bett fließen kann, im Mai erfolgen wird. „Für uns als Nabu ist das ein großer Moment. Ich hoffe, dass sich dieses auch andere Aktive nicht entgehen lassen“, sagte die Vorsitzende und forderte ihre Mitstreiter auf, sich selbst ein Bild vom Baufortschritt zu machen. Erreichbar ist die Baustelle über den Wanderweg am Kneedenquell.
Überschwemmung der Baugrube
Reibungslos verliefen die Arbeiten nicht, denn das Hochwasser der Trave zum Jahresbeginn hatte für eine Überschwemmung der Baugrube gesorgt. „Inzwischen aber ist alles wieder abgepumpt. Erfreulich ist zudem, dass die Sohle des Altarms noch vorhanden ist. Der Altarm selbst muss noch wiederhergerichtet werden“, so Reichle.
Rückbau der Sohlabstürze schafft neue Laichplätze
Sie freut sich über die Abkehr von dem Gedanken, durch die Begradigung der Trave in den 30er, 50er und 60er Jahren mehr Land für eine landwirtschaftliche Nutzung gewinnen zu müssen. „Über den Punkt sind wir glücklicherweise hinaus“, so Naturschutz-Fachfrau. Inzwischen sei die Trave bis Kupfermühle wieder vollständig durchgängig. Durch den Rückbau der Sohlabstürze unterhalb Bad Oldesloes und bei Sühlen haben Fische folglich wieder freie Fahrt zu ihren Laichplätzen.
Renaturierung des Travebogens schützt vor Hochwasser
Ein weiterer positiver Effekt, den die Renaturierung des Travebogens mit sich bringt, sieht Sabine Reichle beim Hochwasserschutz. „Wenn alles fertig ist, bieten sich zwei Möglichkeiten, darauf zu reagieren, denn das bisherige Bett bleibt als Hochwasserablauf bestehen.“
Nabu-Jugendgruppe sucht Unterstützung
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden Sabine Reichle als 1. Vorsitzende, Uwe Bohn als 2. Vorsitzender und Katrin Schweim als Beisitzerin wiedergewählt. Viel Lob gab es für die Arbeit von Merle Stoltenberg in der Nabu-Jugendgruppe. Weil sie erst 17 Jahre alt und damit ein Jahr zu jung für die Leitung der Gruppe ist, sucht der Ortsverein eine volljährige Unterstützung. Wer sich dafür interessiert oder als Nachwuchs-Naturschützer selbst mitmachen möchte, erhält nähere Informationen unter info@nabu-reinfeld.de. pd
Foto: Die Renaturierung des alten Travearms am Kneeden soll bald vollendet sein. ©hfr