
Bad Schwartau kämpft für eine Troglösung, um die Folgen des wachsenden Zugverkehrs auf der Strecke abzumildern. (ES)
Bad Schwartau steht in Sachen Hinterlandanbindung für die feste Fehmarnbeltquerung an einem „Scheidepunkt“. So hat es Bernhard Schmidt, in der Bauverwaltung Experte für das Thema, in der Stadtvertretersitzung beschrieben. Dieser Scheidepunkt werde darüber entscheiden, „ob wir Erfolg haben oder ob wir scheitern werden“, sagte er.
Ein Grund sei, dass die Bahn die Terminplanung ändern wolle. Nach Angaben von Schmidt soll bereits im Juli oder August im Bundestag über Schutzmaßnahmen entschieden werden. Bad Schwartau könne die Unterlagen aber erst im Juli erstmals einsehen. Die Möglichkeit, die von Bad Schwartau geforderten Schutzmaßnahmen den Bundestagsabgeordneten zu erläutern, bestehe dann nicht. „Die große Gefahr ist, dass wir zu kurz kommen“, erläuterte er. Eine Zustimmung im Bundestag im Sinne Bad Schwartaus werde damit unwahrscheinlich.
Schmidt zweifelte auch die Angabe der Deutschen Bahn an, dass zwei Drittel des Güterzugverkehrs zwischen 6 und 22 Uhr stattfinden wird. Tagsüber gibt es geringere Schutzansprüche als nachts. „Wir haben schon heute 138 Güterzüge“, so Schmidt. Zukünftig sollen es 278 sein – also eine Verdoppelung der Zugbelastung. Die stündliche Streckenbelastung würde damit die Obergrenze überschreiten.
„Wir müssen Vorsorge treffen und uns rechtzeitig wehren“, so Schmidt. Die Forderung Bad Schwartaus nach einer Troglösung sei nach wie vor verhältnismäßig. „Die Bahn muss ihre Blockadehaltung aufgeben.“
Bad Schwartau erwägt deshalb, eine Klage gegen den Fehmarnbelttunnel vorzubereiten. Über eine entsprechende Vorlage soll in der Sitzung des Bauausschusses am 23. April beraten und entschieden werden. ES