Vereine können Museum in Bad Schwartau weiter nutzen

Differenzen zwischen Stadt und Politik zur Zukunft des Bad Schwartauer Museums beziehungsweise des Museumsgebäudes: Diese wurden auf der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses deutlich.

Die Verwaltung hatte die Schließung des Gebäudes zum 31. März bekanntgegeben. An diesem Tag geht der bisherige Leiter in den Ruhestand. Alle Parteien sind sich einig, dass der Veranstaltungsraum auch danach für die bisherige Nutzung durch Vereine und Verbände – also Theateraufführungen und Vorträge – genutzt werden kann und stimmten für einen Dringlichkeitsantrag der Fraktionen von CDU, WBS und Grünen.

Museum in Bad Schwartau muss saniert werden

Der wegen der Schließungspläne in die Kritik geratene Bürgermeister verteidigte zuvor seine Entscheidung: „Das Gebäude beherbergt von Kunst bis Sperrmüll so ziemlich alles“, sagte der Verwaltungschef. Das Gebäude erzeuge Kosten in Höhe von 70000 Euro pro Jahr. Dem stünden Einnahme in Höhe von nur 700 Euro gegenüber. Für das Gebäude bestehe zudem erheblicher Sanierungsbedarf aufgrund von Schimmel- und Feuchtigkeitsschäden. Dieser liege im sechsstelligen Bereich.

Nutzung als Veranstaltungsraum

Wenn die Politik eine Nutzung des Gebäudes als Veranstaltungsraum auch in Zukunft wünsche, könne man natürlich einen Schließdienst organisieren. Brinkmann verwies aber darauf, dass die Verwaltung den Vereinen alternative Veranstaltungsorte angeboten habe, die für ihre Bedürfnisse besser geeignet seien – wie die Krummlandhalle oder die Mensa im Gymnasium am Mühlenberg.

 Arbeitsgruppe zur Haushaltskonsolidierung

Der Bürgermeister wies den Antrag von CDU, WBS und Grünen zurück, eine Arbeitsgruppe zur Haushaltskonsolidierung einzurichten, damit die Stelle des Museumsleiters möglichst bald wiederbesetzt werden kann. Eine Notwendigkeit für eine solche Arbeitsgruppe bestehe aus Sicht der Verwaltung nicht, und es sei auch nicht ihre Aufgabe, diese einzurichten. Brinkmann forderte die Stadtverordneten stattdessen auf, den Sperrvermerk zur Wiederbesetzung der Stelle aufzuheben, der im Rahmen der Haushaltskonsolidierung mit den Stimmen von CDU, WBS und Grünen im Dezember beschlossen worden war.

Schließung des Museums in Bad Schwartau

Auch SPD-Fraktionschef Hans Tylinski sprach sich für die Aufhebung des Sperrvermerks auf. Seine Partei werde der Einsetzung einer Arbeitsgruppe nicht zustimmen. CDU, WBS und Grüne votierten mehrheitlich dafür. Ellen Brümmer (CDU) kritisierte, dass die Vereine aufgefordert worden seien, ihr Inventar aus dem Museum abzuholen, die Nutzung des Amtsgerichtsgebäudes, in das auch das Museum ziehen soll, aber bis heute nicht feststeht. „Wir haben eine Schließung des Museums ausgeschlossen“, betonte Jörg-Reiner Zacharias (WBS). „Wo soll ein neuer Museumsleiter arbeiten, wenn das Museum leergeräumt ist?“, fragte Kathrin Faasch (Grüne). Der Ausschussvorsitzende Jürgen Habenicht (CDU) fasste die Diskussion so zusammen: „Es geht hier um ein Museum, das wir alle nicht genutzt haben.“ ES

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