Ehrengrab für Adolf Ehrtmann

Der Antrag des ökumenischen Arbeitskreises 10. November Lübecker Märtyrer, das Grab von Adolf Ehrtmann (1897-1979) auf dem Burgtorfriedhof zum Ehrengrab zu erklären, wurde im Oktober 2016 gestellt und Mitte 2017 genehmigt.

Der Arbeitskreis nahm den 39. Todestag Adolf Ehrtmanns am 7. März zum Anlass, das Ehrengrab feierlich der Öffentlichkeit zu übergeben. In der Friedhofskapelle des Burgtorfriedhofes hielten Propst Christoph Giering und Pastorin Constanze Oldendorf eine ökumenische Andacht, an der viele Freunde, die Familie Ehrtmanns sowie zahlreiche Gäste aus der Politik teilnahmen. Anschließend nahm Senator a. D. Volker Kaske, Biograph Ehrtmanns, dessen Würdigung vor.

Grabpflege übernimmt die Hansestadt Lübeck

In der Hansestadt Lübeck kann auf Antrag die Grabstätte eines Verstorbenen, der sich sehr für das Wohl der Hansestadt Lübeck eingesetzt hat, vom Bürgermeister und der Bürgerschaft zu einem Ehrengrab erklärt werden. In diesem Falle läuft das Nutzungsrecht nicht mehr ab und die Grabpflege wird von der Hansestadt Lübeck übernommen.

Adolf Ehrtmann war Lübecker Märtyrer

Adolf Ehrtmann war seit 1926 Mitglied der Bürgerschaft und Geschäftsführer der Katholischen Pfarrei in Lübeck. Er hatte engen Kontakt zu den Kaplänen und war Hauptangeklagter unter den mitangeklagten Laien im „Lübecker Christenprozess“, der mit dem Tod der vier Lübecker Märtyrer am 10. November 1943 endete. Ehrtmann wurde im Juni 1943 vom Volksgerichtshof zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und Ende April 1945 von sowjetischen Soldaten befreit.

Mitbegründer der Lübecker CDU

Nach dem Krieg nahm Adolf Ehrtmann seine politische Tätigkeit wieder auf und wurde Mitbegründer der Lübecker CDU. Von 1946 bis 1966 arbeitete er als Bausenator in Lübeck und leitete den Wiederaufbau der zerstörten Stadt. Bis 1970 war Ehrtmann als Senator für öffentliche Angelegenheiten in der Hansestadt tätig. In seiner Pfarrgemeinde Herz Jesu setzte er sich für die Umgestaltung der Krypta zu einer Gedenkstätte ein. Auf die gemeinsame Ehrung Pastor Stellbrinks mit den Kaplänen legte er stets großen Wert. KvD

 

Foto: Propst Christoph Giering und Pastorin Constanze Oldendorf übergaben im Kreise vieler Freunde, der Familie sowie zahlreicher Gäste aus der Politik das Ehrengrab Adolf Ehrmanns der Öffentlichkeit. © KvD

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