Diskussion über „Upper West Side“

Zusammenkunft am langen Tisch im Awo-Haus am Brolingplatz: Fraktionsmitglieder der Grünen trafen mit Anwohnern zusammen, um über die Zukunft der „Upper West Side“ mit dem Schlachthofgelände sowie die gesamte Entwicklung im Quartier zu besprechen.

„St. Lorenz Nord hat viel Potential, das heute noch nicht ausreichend genutzt wird“, so Jörn Simonsen, Mitglied des Lübecker Architekturforums. Nach einem Blick in die Vergangenheit mit langen Verhandlungen zwischen Stadt und Investor über die Bebauung des Schlachthofgeländes führten seine Ausführungen zu Zukunfsideen einer Gesamtgestaltung von der Autobahn bis in das angrenzende Hafenareal bei der Gollan Kulturwerft mit einer Brückenverbindung bis in die Altstadt. Ob städtebaulicher Wettbewerb oder die Beteiligung der Bürger am gerade gestarteten Zukunftsdialog der Stadt Lübeck: „Machen Sie mit, beteiligen Sie sich mit Ihren Ideen“, so Simonsen an die Anwohner.

Grünflächen vom Kleingartengelände an der Roddenkoppel bis zum Hafenareal

Die Anwohner wünschen sich seit Jahrzehnten mehr Grünflächen zur Naherholung. „Gesamtplanerisch könnten vom ehemaligen Kleingartengelände an der Roddenkoppel bis zum Hafenareal Grünzüge entstehen und den Stadtteil enorm aufwerten“, so Simonsen. „Wir sollten größer denken und einen öffentliche Diskussionsprozess initiieren.“

Bau der neuen Tankstelle am Warendorpplatz

Den Bau der neuen Tankstelle am Warendorpplatz kritisiert der Architekt. „Im Quartier mangelte es nicht an Tankstellen, es fehlt entschieden an Grünflächen.“ Die Nahversorgung beschäftigt vor allem ältere Anwohner. „Wir brauchen keinen Kaufland. Wir brauchen einen Nahversorger im Quartier“, so eine Anwohnerin, die wie weitere Gäste zudem befürchtet, dass mit dem geplanten Kaufland-Warenhaus auch teures Wohnen auf der rechten Seite der Schwartauer Allee entstehe. Auch die Zunahme des jetzt schon starken Straßenverkehrs durch Kauflandkunden wird befürchtet.

Was wird aus dem alten Schlachthofgelände

Während Anwohner ihre Ungeduld ob des jahrelang brachliegenden Schlachthofgeländes äußerten, forderte Simonsen noch einmal, die Gelegenheit jetzt zu nutzen und das Hafenareal mit in die Gesamtplanungen einzubeziehen. „Es kann ein Gewinn sein, dass auf dem Schlachthofgelände noch nichts passiert ist. Lieber das Richtige und mit der Bebauung noch etwas warten, als das Falsche zu schnell umsetzen“, so Simonsen. Für junge Familien wie für Senioren sei die Perspektive einer Anbindung des Quartiers bis an die Altstadt sinnvoll und lohnenswert. mpa

 

Foto: Grünen-Fraktionsmitglied Arne-Matz Ramcke mit dem Architekten Jörn Simonsen (re.) bei der Diskussionsrunde im Awo-Haus. © mpa

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