Im Herbst will die Kurverwaltung mit der Neugestaltung der Travepromenade beginnen. Der Weg direkt am Ufer verbindet die Vorderreihe mit der Strandpromenade. Die Diskussion um die Zukunft der Tornadowiese wird noch lange weitergehen.
Nicht betroffen von den Bauarbeiten sind die angrenzenden Flächen. Die kommen später. Besonders um die sogenannte Tornadowiese wird gerungen. Travemündes Kurdirektor Uwe Kirchhoff möchte auf einem Teil der Grünfläche einen Neubau errichten. Dabei legt er Wert auf den Begriff „Maritime Lifestyle-Gastronomie“. Denn immer wieder taucht in Diskussionsrunden der Name Gosch auf. „Wer da hinkommt, ist völlig offen“, stellte Kirchhoff erst kürzlich wieder im Ortsrat klar. Warum er die Neuansiedlung will, sagte er auch: „Wir haben kein Entertainment im Abendbereich.“
Allerdings gibt es auch andere Nutzer der Tornadowiese
Während der Travemünder Woche, die in diesem Jahr vom 20. bis 29. Juli stattfindet, lagern auf der Tornadowiese Segelboote. Tatsächlich hat die Wiese ihren Namen von den Katamaranjollen der Tornadoklasse. Neben den Teilnehmerbooten kann man während der Veranstaltung auch abgestellte Bootstrailer und Zelte für Boots- und Segelvermessungen auf der Wiese sehen. Zwischen den Gerätschaften lassen sich die Segelsportler bei ihrem Hobby beobachten. Drumherum verläuft die riesige Festmeile. Eine Verringerung der Wiese um ein Drittel „steht den Bemühungen der TW entgegen, immer auch deutlich zu machen, dass die TW im Kern eine Sportveranstaltung und nicht nur eine Festivalmeile ist“, gibt Frank Schärffe, Geschäftsführer Travemünder Woche, einer Pressemitteilung zu bedenken.
Macher der Travemünder Woche äußern sich skeptisch
Außerdem werden die Boote von der Wiese direkt ins Wasser gelassen, wofür vor der Grünfläche ein Teil der Travepromenade gesperrt wird. Es sei „nicht damit zu rechnen, dass der Gastronomiebetrieb einer Unterbrechung des Besucherstromes auf der Promenade vor seinem Gebäude zustimmt“, fürchten die Macher der Travemünder Woche. Weiter wird befürchtet, dass durch die veränderten Wegführungen gut 95000 Euro Standgebühren verloren gehen könnten. Außerdem müssten die Sportler dann natürlich auf rund 1500 Quadratmeter Wiesenfläche für ihre Boote verzichten, ein gutes Drittel der Gesamtfläche.
Gastronomie-Neubau auf der Tornadowiese?
Für den Fall, dass der Gastronomie-Neubau realisiert wird, schlagen die Veranstalter insbesondere die Verkleinerung der geplanten Außenterrasse vor. „Aus unserer Sicht sollte der Terrassenbereich lediglich vor der Gastronomie zur Promenade/zur Trave hin statt Richtung Westen/Vorderreihe errichtet werden. Damit würde der Flächenverlust für die TW geringer ausfallen“, heißt es in einer Stellungnahme.
Lifestyleorientierte maritime Erlebnis-Gastronomie
Bis dahin fließt noch viel Wasser die Trave hinunter: „Das pro und kontra zur lifestyleorientierten maritimen Erlebnis-Gastronomie, das können wir im Rahmen eines B-Planes klären“, hatte Kirchhoff kürzlich im Ortsrat erklärt. Einen Bebauungsplan hat die Bürgerschaft immerhin beschlossen. „Und im Rahmen eines B-Plans gibt es Beteiligungsverfahren, die sind gesetzlich vorgeschrieben“, erinnerte Kirchhoff. „Da kann jeder, der berechtigt ist, klagen, Einsprüche einbringen, wie auch immer.“ HN
Foto: Mehr Platz für Gastronomie, weniger Platz für Segelboote: Auf diesem Abschnitt der Tornadowiese soll ein neues Gebäude entstehen. © HN