Hans-Jürgen Köhncke geht nach Schicksalsschlag in den Ruhestand

Nach 52 Jahren im Dienst der Gemeinde Badendorf ist für Hans-Jürgen Köhncke (78) Schluss: Am Donnerstag wurde er von seinen kommunalpolitischen Weggefährten im Amt Nordstormarn verabschiedet.

„Mein oberstes Ziel, Badendorf mit Leben zu füllen, habe ich erreicht“, ist Hans-Jürgen Köhncke überzeugt, auf dessen Konto unter anderem der Radweg von Badendorf nach Steinrade geht. Den Weg in die Kommunalpolitik hat er 1966 eingeschlagen, nachdem er sich über die damalige Gemeindevertretung geärgert hatte. Im gleichen Jahr gründete er die Kommunale Wählervereinigung und zog in die Gemeindevertretung ein. 40 Jahre arbeite er ehrenamtlich als stellvertretender Bürgermeister, von 2003 bis 2013 als 1. Bürgermeister. Darüber hinaus war er Gründungsmitglied des Wasser- und Bodenverbandes Trave, in dem er 26 Jahre als Vorstandsmitglied gearbeitet hat.

Hans-Jürgen Köhncke war mehr als nur Kommunalpolitiker

Die Kommunalpolitik war aber längst nicht sein einziges Tätigkeitsfeld. So hat Köhncke den landwirtschaftlichen Betrieb und die Holsteiner-Zucht seines Vaters weitergeführt, was ihm weitere Ehrenämter bescherte. 33 Jahre war er Vorsitzender des Körbezirks Stormarn-Lauenburg. Pferdezüchter schätzten seine Erfahrung als Zuchtrichter und als Zuchtberater und nahmen seine Dienste nicht nur in vielen Ländern Europas, sondern auch in den USA in Anspruch.

Zuchtrichter und Zuchtberater

Erfolgreiche Zuchtpferde stammen aus seinem Stall. Unter ihnen ist eine Holsteiner Stute, die so heißt wie seine Heimatgemeinde: „die Badendorferin“. Mit der 15 Jahre alten Stute „Sarese“ und der zehn Jahre jüngeren „Diadem“ stehen noch zwei Pferde unter seiner Obhut. Den restlichen Pferdebestand versorgt inzwischen sein Sohn.

Hans-Jürgen Köhncke erlitt einen Schlaganfall

2013 setzte ein Schlaganfall seinem Engagement ein vorläufiges Ende. Kaum hatte sich der gebürtige Badendorfer wieder zurück ins Leben gekämpft, als ihm ein Jahr später eine Operation abermals aufgezeigt hat, wo seine Grenzen sind. Als die Operationsnarben gerade verheilt waren, traf ihn im gleichen Jahr der nächste Schicksalsschlag: Seine Frau Hanne Lotte, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hat, verlor nur zwei Wochen vor dem Weihnachtsfest 2014 den Kampf gegen den Krebs. Auch wenn Hans-Jürgen Köhncke mit Zufriedenheit auf die vergangenen 52 Jahre Kommunalpolitik zurückblicken, ist für ihn die Zeit gekommen, „Goodbye“ zu sagen. „Schwung und Elan sind nicht mehr da. Jetzt müssen Jüngere ran. Für sie mache ich den Weg frei.“ PD

 

Foto: Ein schwerer Schlag für Hans-Jürgen Köhncke: Vor drei Jahren ist seine Frau Hanne Lotte verstorben. © PD

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