FWE befürchtet Bau eines „Hotelklotzes“

Heftige Kritik an Vorentwurf zur B-Plan-Änderung an der Eutiner Stadtbucht – Investor widerspricht mit Vehemenz.

Das Gelände des ehemaligen Haus des Gastes an der Eutiner Stadtbucht sorgt weiter für Diskussionen – genauer gesagt ist es der Vorentwurf für eine Änderung des Bebauungsplans, der die Gemüter erhitzt. „Der neue B-Plan würde den Bau eines Hotels mit vier bis fünf Vollgeschossen ermöglichen. Das Gebäude hätte an der Seefront eine Gesamtbreite von 75 Metern.

Bau eines Hotels in Eutin

Das geht gar nicht, es kommt schlimmer als wir vorausgesagt haben“, empört sich Malte Tech, Vorsitzender der Freien Wähler Eutin (FWE). Das Papier wird am Donnerstag, 1. Februar, um 18 Uhr in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses im Bauamt, Lübecker Straße 17, beraten. Der Vorentwurf geht von einer unterschiedlich gestaffelten Bauweise eines Hotels aus, das bis zu 19 Meter in die Höhe ragen kann. Um den Blick auf Stadtbucht und Schloss freizuhalten, soll vor dem Gebäude ganz auf Baumpflanzungen verzichtet werden. Auch den Bau einer Tiefgarage ermöglicht der Entwurf. „Vor dem Bürgerentscheid über die Zukunft des Haus des Gastes wurde den Bürgern noch gesagt, dass man ein kleines Hotel mit maximal drei Etagen bauen wolle. Diese Vorgaben finden wir im Planentwurf nicht wieder. Offensichtlich hat man das Blaue vom Himmel gelogen. Denn dieser B-Plan- Entwurf ermöglicht nun den Hotelklotz, den niemand haben wollte – die Wähler sind beim Bürgerentscheid hinters Licht geführt worden“, macht auch FWE-Pressesprecherin Sigrid Jürß ihrem Ärger Luft. Die FWE nennt das Wählertäuschung.

Verschandelt ein Hotelklotz das Eutiner Stadtbild?

„Für ein Hotel ist dieses Grundstück einfach zu klein. Als Alternative schlagen wir einen Standort an der Schwimmhalle vor. Das ist eine ähnlich gute Lage, hätte aber nicht so katastrophale Folgen für das Stadtbild. Ein Hotelklotz würde das Panorama der Stadtbucht massiv dominieren und verschandeln“, so Malte Tech.

Höhen richten sich nach den vorhandenen Gebäuden

Im Eutiner Rathaus allerdings versteht man die Aufregung nicht. „Der Vorentwurf zur Änderung des B-Plans 73 ist eine Diskussionsgrundlage für den zuständigen Ausschuss. Die hier vorgeschlagenen Höhen richten sich nach den vorhandenen Gebäuden und prägenden Bäumen in der Umgebung. Es handelt sich hierbei noch nicht um eine konkrete Planung, sondern lediglich um einen B-Plan, der den möglichen maximalen Rahmen einer Bebauung vorgibt“, teilt Stadtsprecherin Kerstin Stein-Schmidt mit. Und Reinhard Sohns, Geschäftsführer von „Die Ostholsteiner“, der die Idee eines Integrationshotels an der Stadtbucht umsetzen will, dementiert vehement: „Der vorgelegte Plan hat nichts mit unseren Planungen zu tun, er ist lediglich eine Beschreibung der Stadt, die die maximalen Möglichkeiten darstellt. Bei uns gibt es natürlich keinerlei Änderungen unserer öffentlich dargestellten Planungen! Sofern wir den Zuschlag bekommen – was ja noch keineswegs beschlossene Sache ist –, wird es keinen Klotz geben!“ Zurzeit sei man dabei, die eigenen Eckdaten in konkrete Pläne umzusetzen: „Ein kleines Hotel, maximal 45 Zimmer, Gastronomie mit Terrasse, kleiner Wellnessbereich. Da braucht man keine vier oder gar fünf Etagen“, so Sohns. Die Stadt muss sich dann allerdings doch fragen lassen, warum maximal geplant wird, wenn niemand maximal bauen will. Damit beim B-Plan kein Automatismus einsetzt, fordert die FWE: „Wehret den Anfängen!“ vg

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