Immenhof-Hauptdarstellerin Angelika Meissner ist tot

Die Fangemeinde trauert um ein Mädel vom Immenhof: Angelika Meissner, Hauptdarstellerin der „Dick“, starb am 10. Januar im Alter von 77 Jahren in einem Berliner Pflegeheim.

„Sie bleibt unvergessen“, sagt Mario Würz, Gründer des Malenter Immenhof-Museums. Was viele Menschen nicht wissen: Angelika Meissner, die zusammen mit Heidi Brühl so lebensfroh eine Ponynärrin spielte, war mit ihrem Leben als Kinostar nie wirklich glücklich und brach früh mit der Filmbranche.

Mutter brachte Familie in schwierige Lage

Ihre ehrgeizige Mutter hatte sie seit ihrem achten Lebensjahr von Atelier zu Atelier geschleift und verdarb ihr jegliche Freude am Filmen. „Während die anderen jungen Darsteller nach den Dreharbeiten zusammen etwas unternahmen, wurde die 15-jährige Angelika von ihrer strengen Mutter abgeschirmt“, berichtet Immenhof-Kenner Würz. Die Mutter verlor aufgrund des Erfolges ihrer Tochter jegliche Bodenhaftung, verschuldete sich und brachte die Familie in eine schwierige Lage. Um ein in Lensahn erworbenes Haus kam es sogar zum Prozess.

„Dick“ hatte vom Film die Nase voll

Für Angelika Meissner war das Anlass, 1959 endgültig einen Schlussstrich zu ziehen. „Ich hatte die Nase voll von diesem ganzen Rummel beim Film und wollte neu anfangen“, erinnerte sie sich später. So begann sie eine Tischlerlehre, machte eine Ausbildung als Grafikerin und plante als studierte Architektin schließlich in Berlin Einfamilienhäuser. „Der Film hatte mich um meine schönsten Jahre betrogen. Ich habe nie richtige Freunde und nie Zeit zum Spielen gehabt“, gab sie in einem Interview zu Protokoll.

Kein Teil der Immenhof-Nostalgie

Kein Wunder, dass Angelika Meissner deshalb auch nie Teil der Immenhof-Nostalgie sein wollte. Alle Einladungen zu Veranstaltungen nach Malente lehnte sie ab. „Ich habe leider nur zweimal mit ihr telefonieren können. Sie hatte mit der ganzen Filmerei-Geschichte abgeschlossen und wollte nicht mehr öffentlich auftreten“, resümiert Mario Würz. Im Malenter Museum sind viele Fotos und Plakate mit dem sympathischen Gesicht der Teenagerin zu sehen. Auch Meissners Reithose aus dem ersten Film der Reihe, „Die Mädels vom Immenhof“ von 1955, kann in Malente bestaunt werden. „Zur Saisoneröffnung am Karfreitag werden wir Angelika Meissner sicherlich besonders würdigen“, kündigt Würz an. vg

 

Foto: Angelika Meissner alias „Dick vom Immenhof“ war oft auf Zeitschriftencovern zu sehen. Mario Würz hat eine ganze Sammlung davon. © Graap

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