Seniorenbeiratsvorsitzende erhielt beim Neujahrsempfang den Malenter Bürgerpreis.
Von der Resonanz war Malentes Bürgermeisterin Tanja Rönck förmlich „geplättet“: Beim Neujahrsempfang der Gemeinde quoll der Kursaal über vor interessierten Gästen. „Es ist schön, zu spüren, wie sehr Sie sich Ihrer Gemeinde verbunden fühlen“, freute sich Rönck, die dafür auch den Zukunftsprozess „Unser Malente 2030“ mitverantwortlich machte.
Impulsgeber für die Kleinstadtentwicklung
„In Malente sind so viele Dinge in Bewegung, dass ich mich in meiner Ansprache auf das Wichtigste konzentrieren muss“, begann Tanja Rönck ihren Rück- und Ausblick. „2017 haben sich viele Bürger in Arbeitskreisen und Workshops darüber ausgetauscht, wie wir gemeinsam unseren Lebensort in die Zukunft führen können.“ Dieser Prozess mache Malente schon jetzt zum Vorbild für viele andere Kommunen, zum Impulsgeber für die Kleinstadtentwicklung. Nicht umsonst habe sich für Malente die Tür zur Städtebauförderung des Landes geöffnet. Der Fördergeldbescheid für die drei ersten Maßnahmen – eine vorbereitende Untersuchung im Zentrum, ein Einzelhandelskonzept sowie die Förderung des ersten Maßnahmenkonzeptes „Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof“ – ist bereits im Rathaus eingetroffen. Erste Vorhaben könnten 2019 umgesetzt werden.
Sport als Schwerpunkt: Projekt Bildungscampus
Rönck freute sich, dass die neue „Malente Tourismus- und Service-GmbH“ (MaTS) pünktlich ihre Arbeit aufgenommen und mit neu gestalteten Sommerkonzerten und einer Kurpark-Illumination schon erste Veranstaltungshighlights vorbereitet. Der BürgerBus mit 4402 Fahrgästen im Premierenjahr sei eine Erfolgsgeschichte, auch die Breitbandvermarktung laufe in der Gemeinde erfolgreich. Auf einem guten Weg sei außerdem das Projekt Bildungscampus – „ich will nicht profan von Schulneubau reden. Sport soll hier zum besonderen Schwerpunkt werden, auch im Hinblick auf die Sportstadt Malente. Bei der Planung brauchen wir professionelle Begleitung von Fachleuten, die sich mit dem Schulbau auskennen. Danach können wir im zweiten Schritt die Finanzierung angehen.“
Verkauf von Strom, Gas und energieähnlichen Dienstleistungen
Die Bürgermeisterin hofft darauf, dass die neue Gemeindewerke GmbH zügig mit dem Verkauf von Strom, Gas und energieähnlichen Dienstleistungen beginnen kann. „Wir schaffen Arbeitsplätze, bieten faire Preise – und die Bürger können sicher sein, dass ihr Geld vor Ort bleibt“, warb Rönck für das Vorhaben. Noch in diesen Jahr soll außerdem auf dem Holzberg ein neuer Turm – finanziert von der Cornils-Stiftung und unterhalten vom Verein FöDoNa – errichtet und durch eine Art „WunderWeltWald“ ergänzt werden.
Verleihung des Bürgerpreises
Bewegend war schließlich die Verleihung des Bürgerpreises an Elke Malchau aus Sieversdorf. Bürgervorsteher Rainer Geerdts lud die Zuschauer zu einem „Gedankenexperiment“ ein: „Stellen Sie sich vor, Sie sind 20 oder auch 40 Jahre älter und leben im Seniorenheim. Es ist ruhig, die meiste Zeit verbringen Sie alleine, und Sie denken: Ich bin am Leben, aber das Leben findet ohne mich statt. Und dann erleben Sie, wie im Nachbarzimmer eine Tochter ein Programm für ihre Mutter gestaltet. Und als diese merkt, dass sich auch andere Heimbewohner nach Unterhaltung sehnen, organisiert sie entsprechende Aktivitäten. Diese Geschichte spielt nicht in der Zukunft, sondern ist genau so in unserer Gegenwart passiert“, sagte Geerdts. Elke Malchau habe seit 2004 für alle Senioren in der Gemeinde Veranstaltungen ins Leben gerufen und sich darüber hinaus als Vorsitzende des Seniorenbeirates große Verdienste erworben. „Für unseren Lebensabend wünsche ich uns allen eine ebenso gute Seele!“ Elke Malchau war zu Tränen gerührt und zeigte sich über die Auszeichnung „zutiefst geehrt“. Sie habe Lust und Spaß daran, älteren Menschen den Alltag zu verschönern. „Diese Arbeit war mir nur durch die Unterstützung meines Ehemannes Horst möglich. Ich nehme den Preis stellvertretend für alle Ehrenamtlichen in der Gemeinde entgegen“, sagte die 72-Jährige.
Erstklassige Unterhaltung
Bestens unterhalten wurden die Besucher übrigens von Sängerin Lene Krämer und ihrem Pianisten Stephan Scheja sowie der Klasse 3c der Malente Grundschule, die mit Sockenpuppen den Sesamstraßen-Klassiker „Mah Nà Mah Nà“ interpretierte und auch noch Adel Tawils Hit „Ist da jemand“ sang. Das Publikum war begeistert. vg
Foto: Bürgervorsteher Rainer Geerdts und Bürgermeisterin Tanja Rönck (rechts) überreichten Elke Malchau den Malenter Bürgerpreis 2017 für ihren Einsatz in der Seniorenarbeit. © Graap