Leonhard Boldt (1875- 1963) ist wohl einer der bekanntesten Eutiner Künstler des beginnenden 20. Jahrhunderts. Dem Landschafts- und Porträtmaler widmet das Eutiner Ostholstein-Museum Ende des Jahres eine große Sonderausstellung.
Sechs Gemälde aus dem Bestand hat Museumsleiterin Dr. Julia Hümme dafür schon mal auf Vordermann bringen lassen. Einmal mehr wurde sie dabei von der Fielmann AG unterstützt. Das Unternehmen fördert seit vielen Jahren kleine und mittelgroße Museen bei Anschaffung und Erhalt von Kunstschätzen. „Pro Jahr steht uns dafür ein Etat in Höhe von 500000 Euro zur Verfügung“, sagt Fielmann-Kunsthistoriker Jürgen Ostwald, der allein in Schleswig-Holstein rund 100 Museen, Archiven und Kunstvereinen finanziell unter die Arme greift. Am Dienstag übergab er zusammen mit der Eutiner Fielmann-Niederlassungsleiterin Claudia Freutel die restaurierten Bilder an Julia Hümme.
„Einschließlich der Dauerleihgaben besitzt unser Museum gut 20 Boldt-Gemälde, dazu kommen Skizzenbücher und ähnliches. Da sich die meisten Werke des Künstlers in Privatbesitz – gerade auch in Eutin und Umgebung – befinden, werden bei der Ausstellung auch viele Leihgaben gezeigt“, erläutert Hümme.
Die sechs restaurierten Gemälde belegen, dass Boldt sehr unterschiedliche Landschaften gemalt hat. Die Motive reichen von der Fissauer Kellersee-Bucht über den Blick auf den Großen Eutiner See bis hin zur holländischen Strandlandschaft oder der Burg Rheinfels nahe Mainz. Ohnehin ist der Künstler viel herumgekommen. Studiert hat er in Berlin und München, war zu Aufenthalten in Florenz und Rom und hat sich in Paris und London weitergebildet. 1963 starb der in seiner Heimatstadt, die ihn bereits 1950 zum Ehrenbürger ernannt hatte.
Instandgesetzt wurden die Bilder vom Kieler Restaurator Jochen Rosehr in anderthalbmonatiger Arbeit. Der Fachmann hat den alten Firnis abgenommen, Fehlstellen retuschiert, Löcher beseitigt, die Malschicht gereinigt und einen neuen Schutzanstrich aufgetragen. „Das hält jetzt 30 bis 50 Jahre“, betont Rosehr. Teilweise hat er den Bildern auch neue Rahmen verpasst. Kostenpunkt insgesamt? „Eine fünfstellige Summe“, mehr verrät Jürgen Ostwald nicht. vg
Foto: Restaurator Jochen Rosehr hat auch das Bild „Blick auf den Eutiner See“ instandgesetzt. © Graap